Kommunikationsdienst

Zoom ringt um die strategische Kehrtwende

Der Videodienst Zoom will seine Umsatzbasis stabilisieren, um kostenintensive Entwicklungsaktivitäten finanzieren zu können. Kurzfristig rechnen Analysten aber mit Gegenwind für Wachstum und Margen.

Zoom ringt um die strategische Kehrtwende

xaw

Montag, 21.11.:

Der Videokommunikationsdienst Zoom Communications steckt inmitten einer strategischen Kehrtwende. Nach dem meteoritenhaften Aufstieg aus Lockdown-Zeiten arbeitet das Management daran, eine weniger wachstumsträchtige, dafür aber breitere Umsatzbasis zu schaffen. Denn wie die Analysten von J.P. Morgan betonen, benötigt das Unternehmen stabile Margen, um Investitionen in Forschung und Entwicklung zu aufrechterhalten zu können. Zwar verfüge das Unternehmen über eine innovative Technologie und ein starkes Produkt, allerdings habe sich der Wettbewerb im Kernmarkt verschärft – insbesondere Microsoft Teams werde zunehmend stärker genutzt.

Die Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal, die Zoom nun am Montag vorlegen wird, dürften daher durch diese Herausforderungen geprägt sein. Von Refinitiv befragte Analysten erwarten im Median einen Gewinn von 84 Cent pro Aktie, gegenüber dem Vorjahr würde dies einen Rückgang um mehr als 23% bedeuten. Doch nachdem viele Marktteilnehmer im laufenden Geschäftsjahr den Glauben an die Wachstumsstory von Zoom verloren hatten, hellt sich die Stimmung nun etwas auf. Während langfristig orientierte Investoren wie Börsenstar Cathie Wood Kursrücksetzer bei Zoom zuletzt für Nachkäufe genutzt haben, weil sie im Enterprise-Communications-Geschäft des Unternehmens Potenzial sehen, hoffen die Anleger in der Breite wohl eher auf eine positive Überraschung bei der Quartalsveröffentlichung. In der Vergangenheit hatte Zoom jedenfalls wiederholt bessere Ergebnisse geliefert als erwartet.