HEDGEFONDS

70-jähriges Bestehen

dm - Aktienfonds, die zugleich auf fallende und steigende Kurse setzen, gibt es schon lange. Sie zählen zu den Pionieren im Fondsmarkt. So gilt als der erste Hedgefonds überhaupt die im Jahr 1949 - also vor siebzig Jahren - von Alfred Winslow Jones...

70-jähriges Bestehen

dm – Aktienfonds, die zugleich auf fallende und steigende Kurse setzen, gibt es schon lange. Sie zählen zu den Pionieren im Fondsmarkt. So gilt als der erste Hedgefonds überhaupt die im Jahr 1949 – also vor siebzig Jahren – von Alfred Winslow Jones gegründete Gesellschaft A. W. Jones Partners. Der gebürtige Australier Jones, der auch als Journalist arbeitete, setzte als einer der ersten auf statistische Auswertungen, um Aktien auszuwählen. So errechnete er eine “relative Geschwindigkeit”, also die historische Entwicklung einer Aktie im Verhältnis zur US-Benchmark S&P 500 – was etwa dem Beta-Faktor entspricht, aber dabei den risikolosen Zinssatz in der Berechnung außen vor lässt.In seiner mit 100 000 Dollar Kapital ausgestatteten Gesellschaft kaufte Jones Aktien und verkaufte – damals als Ausnahme – auch Aktien leer, womit er ein Pionier der Long-/Short-Strategien war. Jones nutzte Fremdkapital, um die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital zu erhöhen. Ziel war eine möglichst verlustarme, also sichere Anlage. Sollte der Fonds eine positive Performance erzielen, nahm Jones 20 % davon als Gebühr – eine Größenordnung, die sich im Markt durchgesetzt hat. In den 34 Jahren seines Bestehens fuhr A.W. Jones Partners nur in drei Jahren einen Verlust ein.Seither ist der Hedgefonds-Markt rapide gewachsen. Laut Barclay Hedge umfasst er 2,9 Bill. Dollar verwaltete Vermögen weltweit. Es gibt zahlreiche Unterkategorien. Der Nelson Report der französischen Großbank Société Générale unterscheidet zwischen Hedgefonds, die auf Rohstoffe oder auf festverzinsliche Anlagen spezialisiert sind, oder im Bereich Commodity Trading Advisors (CTA) & Quantitative Global Macro Fonds, die auf Währungen spezialisiert sind. Fonds, die auf die globale Wirtschaftsentwicklung setzen und verschiedene Anlageklassen abdecken, werden unter Discretionary Global Macro geführt. Dazu kommen Fonds, die auf Schwellenländer setzen oder abgesicherte Aktiengeschäfte (Equity Hedge) machen, zu denen Long-/Short-Strategien gehören. Erfasst werden auch Ucits-Fonds, die als Hedgefonds gegenüber anderen juristischen Formen bestimmten Beschränkungen unterliegen, sowie Fonds, die auf Vola- und Optionsstrategien oder auf Indexveränderungen setzen.