ROHSTOFFE

US-Ölpreis fällt unter 38 Dollar je Barrel

Brent-Notierung ebenfalls unter Druck - Goldman-Analysten befürchten weiteren starken Rückgang

US-Ölpreis fällt unter 38 Dollar je Barrel

ku Frankfurt – Der Ölpreis ist am Montag erneut deutlich unter Druck geraten. Händler sahen darin eine Reaktion auf die Unfähigkeit des Kartells Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), sich auf eine Kürzung der Förderquoten zu einigen. Besonders hart traf die Notierung der wichtigsten US-Leichtölsorte West Texas Intermediate (WTI), die bis auf 37,88 Dollar je Barrel (-4 % gegenüber Freitag) fiel. Der Preis der Nordseesorte Brent Crude sackte bis auf 41,05 Dollar ab. Es handelt sich damit um den niedrigsten Stand seit fast sieben Jahren.Die Ölminister der Opec hatten sich am Freitag nicht nur nicht auf eine Reduzierung der Quoten einigen können. Es gelang ihnen auch nicht, überhaupt Förderquoten zu formulieren und in ihrer Erklärung zur Konferenz festzuschreiben. Es war das erste Mal seit mehreren Dekaden, dass sich die Mitglieder des Kartells derart uneinig zeigten. Insbesondere der Iran soll sich Vorschlägen der Saudis zur gemeinschaftlichen Kürzung der Förderung widersetzt haben. Damit bleibt es einerseits bei den bisherigen Quoten von 30 Mill. Barrel pro Tag (bpd), an die sich andererseits die Mitglieder bislang nicht gehalten haben. Sie fördern derzeit rund 31,5 Mill. bpd, damit deutlich mehr, als an Opec-Öl nachgefragt wird.Der iranische Ölminister Bijan Namdar Zanganeh sagte am Montag, da es keine Quoten gebe, deren Einhaltung sanktioniert werde, produziere jedes Mitglied “was es wolle”. Unterdessen merkte der Chef des staatlichen saudi-arabischen Ölkonzerns Aramco, Amin Nasser, auf einer Konferenz in Doha an, er hoffe nun, dass sich der Ölpreis Anfang des kommenden Jahres stabilisiere, wenn der Output aus unkonventionellen Quellen wie US-Schieferölformationen zurückgehe. Nach den neuesten Zahlen, die von dem Ölfeldausrüster Baker Hughes erhoben werden, ist die Zahl der aktiven US-Bohrstellen im November um 31 auf 760 zurückgegangen. Andere Branchen-Insider äußerten sich auf der Konferenz in Doha pessimistischer. So sagte Patrick Pouyanne, Chief Executive des französischen Ölkonzerns Total, er rechne nicht damit, dass sich der Ölpreis im kommenden Jahr stabilisiere, weil der Anstieg der Förderung größer ausfalle als das Wachstum der Nachfrage.Die Analysten der US-Bank Goldman Sachs zeigten sich ebenfalls pessimistisch. Sie betonen, der Ölpreis könne noch bis auf rund 20 Dollar fallen. Der Markt werde sich neu adjustieren, wenn das Überangebot so groß ausfalle, dass die weltweiten Lagerkapazitäten ausgelastet seien.Der Preis für Rohzucker ist an der US-Börse Intercontinental Exchange leicht gesunken, nachdem er am Freitag ein Zehnmonatshoch markiert hatte. Der Kontrakt per März war am Montag für 15,44 US-Cent je Pfund zu haben, nachdem er vor dem Wochenende bis auf 15,85 Cent je Pfund geklettert war. In der Woche zum 1. Dezember ist die Zahl der Netto-Long-Positionen von Finanzinvestoren, mit denen diese auf einen weiter steigenden Zuckerpreis setzen, auf den Rekordwert von 163 208 Kontrakten gestiegen. Damit rechnen viele Marktteilnehmer mit einer Fortsetzung der Hausse.