Konjunktur

Italiens Premier Draghi will Wirtschaft beispringen

Italiens Premierminister Mario Draghi bereitet angesichts der steigenden Inflationsrate und der Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland weitere Hilfen für Unternehmen und Haushalte vor. Das ließ er in Ansprachen vor dem Senat und...

Italiens Premier Draghi will Wirtschaft beispringen

bl Mailand

Italiens Premierminister Mario Draghi bereitet angesichts der steigenden Inflationsrate und der Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland weitere Hilfen für Unternehmen und Haushalte vor. Das ließ er in Ansprachen vor dem Senat und Abgeordnetenhaus erkennen. Dra­ghi machte deutlich, dass er eine Aufweichung der Regeln des EU-Stabilitätspakts für unumgänglich hält. Unterdessen warnte der Rechnungshof vor zu hohen Ausgaben und der Gefahr, dass Betrugsfälle zunehmen.

Kurzfristig hat Rom vorerst genug Mittel zur Verfügung. Nach den jetzt veröffentlichten Zahlen des Statistikamts Istat ist die Wirtschaft 2021 um 6,6% gewachsen. Das Haushaltsdefizit fiel mit 7,2% um 2,2 Prozentpunkte niedriger aus als ursprünglich veranschlagt. Die Verschuldungsquote ging auf 150,4% zurück. Rom hatte mit mehr als 153% gerechnet.

Die steigende Inflation von nun 5,7%, getrieben vor allem von den Energiepreisen, stellt Italien jedoch vor große Herausforderungen, zu­mal das Land besonders stark von Gaslieferungen aus Russland abhängig ist. Die Banca d’Italia senkte ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 3,8%, während die Regierung ein Plus von 4% erwartet.

Unterdessen erhält Italien 21 Mrd. Euro aus dem europäischen Wiederaufbauprogramm für die 51 Maßnahmen, die Rom 2021 auf den Weg gebracht hat. Für 2022 erhält Italien bei Erfüllung aller Kriterien weitere 40 Mrd. Euro.

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