Spätere Rente birgt soziale Risiken

DIW: Entwicklung des Arbeitsmarkts entscheidend

Spätere Rente birgt soziale Risiken

arp Frankfurt – Die Erhöhung des Renteneintrittsalters birgt soziale Risiken. Davor warnt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Denn “trotz des günstigen Arbeitsmarktumfelds ist die kontinuierliche Erwerbstätigkeit bis zum Renteneintritt längst nicht die Regel”, heißt es in einer Studie, die im Auftrag der den Gewerkschaften nahestehenden Hans-Böckler-Stiftung erstellt wurde.Laut der Prognose wird das durchschnittliche Renteneintrittsalter bis 2032 um 1,2 bis 1,5 auf dann bis zu 65,6 Jahre steigen. Zum Vergleich: Nach jüngsten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung, die sich auf das Jahr 2017 beziehen, liegt das Renteneintrittsalter bei 64,1 Jahren, zu Beginn diese Jahrtausends bei 62,3 Jahren. Doch trotz eines robusten Arbeitsmarktes mit einer Arbeitslosigkeit auf seit der Wiedervereinigung nicht gemessenen Tiefstständen treten nur rund 60 % der Arbeitnehmer aus einem Beschäftigungsverhältnis in die Rente ein. Dabei wird es bleiben, vorausgesetzt, die Beschäftigungsquote der 60- bis 67-Jährigen verharrt auf diesem Niveau, so das DIW.”Allerdings bestehen große Unsicherheiten, ob sich dieser Trend so fortsetzen kann.” Sind die Arbeitnehmer zwei Jahre vor dem Renteneintritt arbeitslos, schrumpft im 2032-Szenario ihr verfügbares Einkommen im Ruhestand um 16 % bis 17 %, aktuell sind es 10 %. Gerade Beschäftigte mit mittlerem oder niedrigerem Bildungsabschluss laufen Gefahr, vor der Rente arbeitslos zu werden.