Konjunktur

US-Industrie befindet sich weiter im Aufwind

Die Erholung in der US-Industrie setzt sich weiter fort. Deutlich zugenommen hat als Folge der robusten Nachfrage und höherer Rohstoffpreise auch der Preisdruck.

US-Industrie befindet sich weiter im Aufwind

det Washington

Gestützt von der konjunkturellen Erholung, staatlichen Ausgabenprogrammen und Impfaktionen gegen das Coronavirus befindet sich die US-Industrie weiter im Aufwind. Der Index des Forschungsinstituts IHS Markit für das verarbeitende Gewerbe stieg im April von 59,1 auf 60,5 Punkte. Zuwächse wurden bei Neuaufträgen, der Produktion und der Arbeitsmarktkomponente gemessen. Die Branche erlebe „den stärksten Boom seit 14 Jahren, und die Nachfrage zog so stark an wie zuletzt 2010“, stellte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson fest. Ungeachtet der positiven Entwicklung räumte er ein, dass Störungen in Lieferketten auf die Stimmung bei Unternehmen durchgeschlagen hätten. Zudem hätten die robuste Nachfrage und steigende Rohstoffpreise den Kostendruck verstärkt.

Bestätigt wird der Aufwärtstrend von dem Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM), der nun seit elf Monaten Wachstum signalisiert. Der Sammelindex gab im April zwar um 4 Prozentpunkte auf 60,7% nach, doch jeder Wert über 50% deutet auf Expansion hin. Der Unterindikator für die Preisentwicklung legte um 4 Punkte zu und erreichte 89,6%.

Positiv wurde auch der Anstieg der Bauausgaben gewertet, die nach Angaben des Handelsministeriums im März saisonbereinigt um 0,2% und im Vorjahresvergleich um 5,3% stiegen.

Sämtliche Zahlen werden von Ökonomen als Hinweis dafür gesehen, dass die Industrieproduktion im April weiter gestiegen sein dürfte. Nach Angaben der US-Notenbank hatten Konzerne im März ihre Fertigung um 1,4% und im verarbeitenden Gewerbe um 2,7% gesteigert. Positiv wird mit Blick auf den April-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird, auch die Entwicklung der Beschäftigungskomponente in den Sammelindizes gewertet. Ökonomen rechnen damit, dass die Erwerbslosenquote zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie unter 6% sinken wird und die Zahl der Neueinstellungen über 1 Million steigen könnte.

Profitieren dürfte die Beschäftigung vor allem von der Entwicklung im Gast- und Freizeitgewerbe, wo sich die Erholung als Folge der Beendigung von Lockdowns beschleunigt hat. Weitere Signale hierfür dürften am Mittwoch der ADP-Arbeitsmarktbericht sowie der ISM-Index für Dienstleister und der gemeinsame IHS-Markit-Bericht für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor liefern.