Zeitgleich mit Stellenzuwachs

US-Industrie sammelt mehr Aufträge ein

Die US-Industrie bekommt mehr Aufträge und wächst erstmals seit eineinhalb Jahren wieder. Stabile Daten zu offenen Stellen und Neueinstellungen lassen einen weiter robusten Arbeitsmarkt erwarten.

US-Industrie sammelt mehr Aufträge ein

US-Industrie sammelt
mehr Aufträge ein

Etwas mehr offene Stellen und Neueinstellungen

ba Frankfurt

Die US-Industrie hat im Februar mehr Neuaufträge eingesammelt als erwartet. Zudem lassen die im Februar kaum veränderten Zahlen für offene Jobs, Neueinstellungen und Entlassungen darauf schließen, dass der Arbeitsmarkt auch im März robust geblieben ist. Die US-Notenbank Fed dürfte daher eher etwas später die Zinsen senken. An den Finanzmärkten wird damit für Mitte des Jahres gerechnet.

Im Februar kletterten die Bestellungen laut dem Handelsministerium um 1,4% im Monatsvergleich. Ökonomen hatten hingegen mit einem Plus von 1,0% gerechnet, nachdem die Auftragseingänge in den vergangenen beiden Monaten noch gesunken waren – zuletzt im Januar um revidiert 3,8 (zuvor: 3,6)%. Bleiben Transportgüter wie Flugzeuge außen vor, so legten die Aufträge um 1,1% zu. Die Auftragsbestände, die in elf der letzten zwölf Monate gestiegen waren, erhöhten sich leicht um 0,1 Mrd. Dollar.

Die Aufträge für langlebige Güter kletterten den endgültigen Daten zufolge im Monatsvergleich um 1,3%. Zunächst hatte das Handelsministerium für Februar ein Wachstum von 1,4% gemeldet, nach einem Rückgang um 6,9% im Januar. Ohne Transportgüter ergibt sich hier für Februar ein Zuwachs um 0,3%. Die Bestellungen für zivile Kapitalgüter ohne Flugzeuge – was als Schätzgröße für die Investitionen der Unternehmen gilt – legten um 0,7% zu.

Das wachsende Neugeschäft hat auch dazu geführt, dass die US-Industrie im März erstmals seit September 2022 wieder gewachsen ist. Der Einkaufsmanagerindex legte um 2,5 auf 50,3 Punkte zu, wie das Institute for Supply Management (ISM) zu Wochenbeginn mitteilte. Ökonomen hatten zwar eine Stimmungsaufhellung erwartet, für das Barometer aber nur 48,4 Punkte avisiert. Werte über 50 Zähler signalisieren wirtschaftliche Expansion.

Für einen weiter robusten Arbeitsmarkt spricht die höhere Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Zahl der offenen Stellen, die auch von der Fed stark beobachtet wird, stieg Ende Februar auf 8,756 Millionen, wie das Arbeitsministerium zu seiner monatlichen Umfrage (Jolts) mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten nur mit 8,750 Millionen gerechnet. Allerdings wurde der Vormonatswert um 115.000 auf 8,748 Millionen nach unten revidiert. Zum Vergleich: Im März 2022 wurde ein Rekordhoch von 12,2 Millionen ermittelt. Die Zahl der Neueinstellungen und Entlassungen zeigte sich mit 5,8 Millionen bzw. 5,6 Millionen kaum verändert. Für den Arbeitsmarktbericht der Regierung wird ein Stellenzuwachs von 200.000 erwartet, nach 275.000 im Februar.

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