IT-Dienstleister

Atos prüft Aufspaltung – Chef tritt zurück

Der angeschlagene französische IT-Dienstleister Atos erwägt eine Aufspaltung in zwei börsennotierte Firmen.

Atos prüft Aufspaltung – Chef tritt zurück

Aus der Aufspaltung hervorgehen könnte ein Unternehmen für die Verarbeitung großer Datenmengen (Big Data) und Cyber-Sicherheit namens Evidian. Das schwächelnde IT-Outsourcing und IT-Management würde unter dem Namen Atos weiterlaufen, wie die Franzosen am Dienstag anlässlich eines Investorentages in Paris mitteilten.

Vorausgegangen war ein Streit um die Strategie des Konzerns, dessen Aktie seit Ende 2020 drei Viertel ihres Werts verloren hat. Vorstandschef Rodolphe Belmer bekommt zunächst zwei Vizechefs an die Seite gestellt, die die beiden möglicherweise zu trennenden Geschäftsbereiche führen sollen. Der erst seit Anfang des Jahres amtierende Belmer reichte daraufhin zu Ende September seinen Rücktritt ein. Medien hatten bereits dahingehend berichtet.

Evidian gilt als das Zukunftsgeschäft des Konzerns und erzielte im vergangenen Jahr 4,9 Mrd. Euro Umsatz. Die Sparte wuchs aus eigener Kraft um 5% und erzielte eine operative Marge von 7,8%. Das restliche IT-Geschäft, das unter anderem mit der Telekom-Tochter T-Systems konkurriert, schrumpfte hingegen um 12% auf 5,4 Mrd. Euro Erlös und schrieb operativ rote Zahlen. Größter Anteilseigner bei Atos ist nach einem Verkauf des eigenen IT-Geschäfts an die Franzosen im Jahr 2011 der deutsche Siemens-Konzern. Er hielt zuletzt knapp 10% der Anteile.

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