E-Commerce

Bei Westwing beruhigt sich das Geschäft

Der Online-Möbelverkäufer Westwing profitiert massiv von Ladenschließungen sowie Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. Doch ab dem zweiten Quartal lässt der Schub nach.

Bei Westwing beruhigt sich das Geschäft

Das E-Commerce-Unternehmen Westwing steht vor einer Abflachung des zuletzt außerordentlich starken Wachstums. Die auf den Verkauf von Gegenständen für die Inneneinrichtung spezialisierte Gesellschaft stellt für das laufende Jahr einen Umsatzanstieg zwischen 18 und 27% auf 510 Mill. bis 550 Mill. Euro und einen um Sondereinflüsse bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 42 Mill. bis 55 Mill. Euro in Aussicht. Damit würde die operative Marge zwischen 8 und 10% erreichen, nach 11,5% im vergangenen Jahr. Die Prognose liegt über den Schätzungen von Analysten, die nach Firmenangaben im Durchschnitt Erlöse von 490 Mill. Euro, 34 Mill. Euro bereinigtes Ebitda und eine Marge von 6,9% auf dem Zettel hatten. Dennoch gilt der Jahresausblick angesichts des starken Startquartals 2021 als konservativ.

Derzeit profitiert das in München ansässige Unternehmen massiv von Ladenschließungen sowie den Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Hinzu kommt der Cocooning-Effekt: Der Rückzug in das häusliche Leben verstärkt den Wunsch, die Wohnung gemütlicher zu machen. Daher werden vermehrt Möbel und Wohnaccessoires angeschafft. Gerade für schicke Accessoires, sogenannte Rumsteherli, ist Westwing bekannt.

CEO Stefan Smalla zeigte sich in der Analystenkonferenz überzeugt, dass der Onlinemarkt für Home & Living mit dem Abflauen der Pandemie nicht auf das Vor-Corona-Niveau zurückfallen wird. Das Konsumentenverhalten verändere sich nachhaltig. Die neuen Kunden schätzten die Annehmlichkeiten von E-Commerce und das Einkaufserlebnis. Smalla sprach von einem „strukturellen Wandel hin zu E-Commerce“.

Für das erste Quartal erwartet Westwing eine Verdoppelung des Umsatzes und die bereinigte Ebitda-Marge dürfte auf 14 bis 15% klettern. Hierbei spielt aber die niedrige Vergleichsbasis des Vorjahres eine Rolle – der pandemiebedingte Nachfrageschub setzte erst im Laufe des zweiten Jahresviertels 2020 ein. Außerdem gilt das erste Quartal neben dem vierten als saisonal stark, so dass die Entwicklung in den ersten drei Monaten nicht extrapoliert werden könne. Für den weiteren Jahresverlauf impliziert die Jahresprognose noch ein Umsatzplus von 3 bis 14%, wie CFO Sebastian Säuberlich erläutert.

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