Medizintechnik

Für Zeiss Meditec ebbt die Pandemie ab

Beim Medizintechnikanbieter Carl Zeiss Meditec lassen die Beeinträchtigungen durch die Coronakrise allmählich nach. Das versichert Vorstandschef Ludwin Monz im Halbjahresbericht. In Summe wachse das Unternehmen wieder mit dem Tempo, das vor der...

Für Zeiss Meditec ebbt die Pandemie ab

Beim Medizintechnikanbieter Carl Zeiss Meditec lassen die Beeinträchtigungen durch die Coronakrise allmählich nach. Das versichert Vorstandschef Ludwin Monz im Halbjahresbericht. In Summe wachse das Unternehmen wieder mit dem Tempo, das vor der Pandemie erreicht worden sei. Für die zweite Geschäftsjahreshälfte rechnet Monz mit einer Fortsetzung der Erholung.

Die Tochtergesellschaft des Stiftungskonzerns Zeiss bestätigt die im April veröffentlichte Jahresprognose. Demnach erwartet das Management für die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern einen Sprung von 13,3% im Geschäftsjahr 2019/20 auf ein Niveau von 20%, das sogar über das mittelfristige Margenziel von „nachhaltig oberhalb von 18%“ hinausgeht. Monz macht dafür die derzeit niedrigen Ausgaben für Vertriebs- und Marketing verantwortlich. „Diese Kosten werden steigen, wenn wieder Messen stattfinden“, sagt der CEO im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

In den ersten sechs Monaten 2020/21 kletterte die Marge auf 21,2%, nachdem im Vorjahreszeitraum 14,3% erreicht wurden. Gravierende Unterschiede offenbart der Segmentaufriss: Während der Umsatz der Augenheilkunde um 14% auf 590 Mill. Euro anzog, ging er in der Mikrochirurgie um ein Zehntel auf 177 Mill. Euro zurück. Monz führt die Abweichung auf den Verkauf von Verbrauchsmaterialien, Implantaten und Serviceleistungen in der Augenheilkunde zurück. Die Augen-OPs würden ambulant durchgeführt, ihre Zahl liege wieder nah am alten Niveau. In der Mikrochirurgie hingegen bremst die Pandemie die Verkäufe noch, weil Mitarbeiter zu vielen Kliniken keinen Zutritt hätten, etwa um ein Gerät aufzustellen. Neurochirurgische Patienten – die Neurochirurgie spielt in diesem Segment eine große Rolle – kämen nach der OP meist auf die Intensivstation, die aber derzeit oft mit Corona-Patienten belegt sei. „Die Investitionsbudgets sind da, doch die Geschäftsanbahnung verlangsamt sich“, sagt Monz. Der Auftragseingang zeige aber eine deutliche Erholung. Es gebe gute Anzeichen, dass der Mikrochirurgie-Umsatz in der zweiten Geschäftsjahreshälfte wieder anziehe.

In Forschung und Entwicklung hat Zeiss Meditec in den sechs Monaten von Oktober 2020 bis März 2021 knapp 112 Mill. Euro investiert, 6% mehr als im Vergleichszeitraum. Das entspricht 14,5% des Umsatzes. „Carl Zeiss Meditec lebt von Innovationen“, sagt Monz. Während der ganzen Coronakrise seien die Aufwendungen nicht gebremst worden.