Vergütungsbericht

Linde-CEO Steve Angel ist Spitzenverdiener im Dax

Im vergangenen Jahr erhielt der Chef des Industriegasekonzerns mehr als 53 Mill. Euro. Außerhalb des Dax verdiente ein deutscher Manager aber noch mehr.

Linde-CEO Steve Angel ist Spitzenverdiener im Dax

jh

Was zu erwarten war, hat sich bestätigt: Steve Angel, der Chief Executive Officer von Linde, ist wieder einmal Spitzenverdiener im Dax. Die Unternehmensberatung HKP Group beziffert die Vergütung für den Chef des amerikanisch-deutschen Industriegasekonzerns im vergangenen Jahr auf 53,4 Mill. Euro nach 43,8 Mill. Euro im Jahr zuvor. Niklas Östberg, der Vorstandschef von Delivery Hero, liegt mit 45,7 Mill. Euro 2020 allerdings nicht weit zurück (vgl. BZ vom 29. April).

Den Großteil des Einkommens von Angel machen aktienbasierte Langfristvergütungen von umgerechnet 46,6 Mill. Euro aus. Das entspreche den Usancen in den USA, berichtet HKP. Zusammen mit dem Grundgehalt von 1,36 Mill. Euro und einer einjährigen variablen Vergütung von 3 Mill. Euro ergibt sich für Angel laut HKP eine direkte Vergütung von knapp 51 Mill. Dollar. Hinzu kommen ein Versorgungsaufwand von 2,2 Mill. Euro und Nebenleistungen im Wert von 234000 Euro.

Die Summe von HKP findet sich in dem in diesen Tagen von Linde veröffentlichten IFRS-Bericht nicht, die einzelnen Werte in Dollar aber schon. Linde nennt darin für Angel eine Jahresvergütung von 18,6 (i.V. 22,5) Mill. Dollar. Der Wert der ausgeübten Aktienoptionen wird an anderer Stelle ausgewiesen und mit 52,9 (39,8) Mill. Dollar beziffert.

Wegen des hohen Anteils dieser Einkommenskomponente bezeichnet HKP Angel und Östberg als Exoten im Dax. Delivery Hero sei „ein Paradebeispiel für erfolgsorientierte Start-up-Vergütung“. Weit abgeschlagen hinter beiden Spitzenverdienern lag mit 10 Mill. Euro Frank Appel, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post.

Im Durchschnitt verdienten die Chefs der 30 Dax-Unternehmen nach Berechnungen von HKP nun 8,5 Mill. Euro, knapp 15% mehr als im Jahr zuvor. Ohne Angel und Östberg fällt das Bild für das Coronajahr 2020 jedoch ganz anders aus: 5,3 Mill. Euro im Durchschnitt und ein Rückgang um 28% (vgl. BZ vom 29. März). Klar an der Spitze der börsennotierten deutschen Unternehmen stand Oliver Steil, der Vorstandsvorsitzende von Teamviewer: Er erhielt eine Gesamtvergütung von 71,7 Mill. Euro, den größten Teil vom Großaktionär und Finanzinvestor Permira.