Chefwechsel

Lovaglio führt jetzt die Geschäfte von Monte dei Paschi

Der Verwaltungsrat der Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) hat CEO Guido Bastianini einstimmig mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden.

Lovaglio führt jetzt die Geschäfte von Monte dei Paschi

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Der Verwaltungsrat der Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) hat CEO Guido Bastianini einstimmig mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden. Zu seinem Nachfolger bestimmt wurde der langjährige Unicredit-Banker Luigi Lovaglio (66). Lovaglio leitete zwischen 2011 und 2017 die damalige Unicredit-Tochter Pekao und war zuletzt (seit 2019) Vorstandsvorsitzender des Credito Valtellinese (Creval), den er nach der Übernahme durch den französischen Crédit Agricole im vergangenen Jahr verlassen hatte. Der Verwaltungsrat begründete die Ernennung Lovaglios mit dessen internationaler Erfahrung und seiner profunden Kenntnis des italienischen Bankensektors.

Lovaglio soll die viertgrößte Bank des Landes, die in einer schwierigen Lage ist und eine Kapitalerhöhung braucht, möglichst in ein Bündnis mit einem Partner führen. Bastianini, der im Verwaltungsrat der MPS bleiben soll, musste vor allem auf Druck von EU und EZB gehen. Aus deren Sicht hat der CEO die europäischen Vorgaben nicht erfüllt. Er habe zu wenig Personal abgebaut. Die Aufwandsquote liege mit 70% zu weit weg von den verlangten 51%. Die italienische Regierung braucht die Zustimmung der EU für eine Verlängerung der Privatisierungsfrist um 12 bis 18 Monate, nachdem Übernahmeverhandlungen mit Unicredit im Herbst gescheitert waren.