Der Schweizer Solartechnikkonzern Meyer Burger hat einen Nachfolger für die nach nur wenigen Wochen aus privaten Gründen ausgeschiedene Finanzchefin Nathalie Benedikt gefunden. Ab September soll der 1972 in der Schweiz geborene Finanzmanager Markus Nikles den Posten übernehmen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Thun mitteilte. Er werde dann für die Bereiche Finanzen, Controlling, IT, Risikomanagement, Internes Kontrollsystem und Investors Relations verantwortlich sein. Bis zu seinem Antritt teilt sich die Geschäftsführung die Aufgaben noch übergangsweise auf.

Nikles ist seit über 20 Jahren beim Ostschweizer Anlagen- und Maschinenbauer Bühler tätig und hatte dort bereits verschiedene führende Positionen im Finanzbereich übernommen. Seinem Linkedin-Profil zufolge ist er derzeit CFO für das Asien-Geschäft des Unternehmens. Zuvor war er in gleicher Funktion in Deutschland und in den USA stationiert. „Seine umfassende Berufserfahrung bei einem internationalen Industriekonzern, sein profundes Fachwissen und seine pragmatische Haltung sind sehr wertvoll im Hinblick auf die weitere Wachstumsphase unseres Unternehmens“, freute sich Verwaltungsratspräsident Franz Richter.

Wie stark Meyer Burger in den kommenden Jahren genau wachsen will, steht allerdings noch gar nicht fest. Ursprünglich war bis 2023 von einem Umsatz von über 550 Mill. sfr die Rede − davon war das Unternehmen, das sich zuletzt vom reinen Anlagenbauer zum eigenständigen Hersteller von Solarzellen und -modulen gewandelt hat, mit knapp 40 Mill. im vergangenen Jahr jedoch weit entfernt. Wegen der Corona-Pandemie und Lieferengpässen hatte es Verzögerungen beim Hochfahren der Produktion gegeben. Unter dem Strich verbuchten die Schweizer einen Verlust von über 100 Mill. sfr.

Die Expansion soll dennoch schneller als geplant erfolgen, hieß es Ende März. Bis zum nächsten Jahr will Meyer Burger die jährliche Fertigungskapazität in Deutschland auf 1,4 Gigawatt (GW) ausgebaut haben. In den USA soll zudem ein Werk mit 400 Megawatt Jahreskapazität aufgebaut werden.

Die bisherige Geschäftsprognose wird derzeit überarbeitet. Sie soll mit den Halbjahresergebnissen im August bekanntgegeben werden.