Klaus Vehns

Rabobank ersetzt Deutschlandchef nach Direktbank-Aus

Mit dem Ausstieg aus dem Direktbankgeschäft in Europa gibt auch der Deutschlandchef Klaus Vehns seine Rolle auf. An die Spitze rückt Stephan Hackenberg, ein Manager aus dem Firmenkundensegment.

Rabobank ersetzt Deutschlandchef nach Direktbank-Aus

jsc

Die niederländische Rabobank besetzt nach dem Rückzug aus dem Direktbankgeschäft in Europa die Führung in Frankfurt neu: Klaus Vehns, General Manager der Bank in Deutschland, übergibt die Geschäftsführung Anfang August an den bisherigen Firmenkundenleiter Stephan Hackenberg, wie das Institut am Montag mitteilte. Vehns erhält nicht näher genannte „neue Aufgaben im Rabobank-Konzern“.

Das Ende des Direktbankgeschäfts in Europa, das der Konzern im vergangenen Jahr angekündigt hatte, macht eine wesentliche Aufgabe Vehns’ überflüssig: Der Manager, der laut Profil des Portals Linkedin seit zweieinhalb Jahrzehnten im Berufsleben steht, ist Europa-Chef des Direktbankgeschäfts. 2012 führte er das Angebot „Rabo Direct“ ein und war seither für die deutsche Onlinebank verantwortlich, ehe er 2016 als General Manager in Deutschland aufstieg und 2019 das Direktbankgeschäft in Europa übernahm. Doch im Tiefzinsumfeld war das Geschäft für die Bank, die ähnlich wie auch einige andere niederländische Anbieter im deutschen Tagesgeldmarkt aktiv war, unattraktiv geworden. Ende 2020 kam die Bank auf Direktbankbestände von 25,0 Mrd. Euro, wozu neben Belgien und Deutschland auch die Märkte Australien und Neuseeland zählen. Seither fuhr der Konzern das Volumen zurück.

Die Direktbankkonten in Deutschland schloss der Konzern bereits Ende Oktober. Vehns habe dabei für einen reibungslosen und fairen Prozess gesorgt, erklärt die Bank. Die Entscheidung sei „betriebswirtschaftlich leider notwendig“ und zugleich „natürlich sehr enttäuschend“, sagt der Manager. Auch die niederländische ABN Amro stellte ihre Direktbankmarke „Moneyou“ mittlerweile ein. Die Rabobank wurde 1898 als Genossenschaftsinstitut gegründet und bedient vor allem den Agrar- und Lebensmittelsektor. In Deutschland zählte das Institut Ende 2021 mehr als 700 Beschäftigte.

Neuer Chef aus anderer Ecke

Der neue Deutschlandchef Hackenberg (53) kommt aus dem Firmenkundengeschäft: Der heutige Head of Corporate Clients stieß bereits 1999 zur Bank, damals als Direktor für M&A. Seit 2006 gehört er dem Management in Deutschland an, 2012 verantwortete er den Geschäftskundenbereich in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ehe er 2016 seine heutige Rolle übernahm. Das Firmenkundengeschäft (Wholesale Banking) bestehe uneingeschränkt weiter, schreibt die Bank.

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