Ehemaliger Eurex-Chef

Rudolf Ferscha wird 60

Rudolf Ferscha feiert am Mittwoch seinen 60. Geburtstag. Einer breiten Öffentlichkeit ist vor allem die turbulente Amtszeit des Österreichers als Chef der Eurex in Erinnerung.

Rudolf Ferscha wird 60

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Rudolf Ferscha feiert am Mittwoch seinen 60. Geburtstag. Der Österreicher, der zuvor für Goldman Sachs in Frankfurt gearbeitet hatte, wurde Anfang 2001 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als er vom damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse, Werner Seifert, angeworben und als Nachfolger von Jörg Franke zum Chef der Eurex ernannt wurde.

Es folgte eine überaus turbulente Amtszeit. Bei seinem Antritt war die Eurex mit der damals führenden US-Terminbörse­ Chicago Board of Trade (CBoT) verbündet. Im Rahmen der Allianz betrieb die Eurex für die Amerikaner deren elektronisches Handelssystem a/c/e. Ferner hatten die Partner vereinbart, gemeinsam den amerikanischen Derivatemarkt zu erschließen.

Anfang 2003 beendete der CBoT die Kooperation mit der Eurex und wechselte zum Liffe-Connect-Handelssystem. Noch am Tag der Ankündigung des CBoT verkündete Ferscha eine groß angelegte Attacke auf den CBoT. Mit einer eigenen Börse sollte der US-Markt aufgerollt werden, mit Futures auf amerikanische Staatsanleihen als erstes Ziel. Doch die 2004 als Eurex US gestartete Terminbörse scheiterte, was zusammen mit dem im Jahr 2005 folgenden Amtsantritt von Reto Francioni als Nachfolger von Seifert zu seinem Rücktritt im Dezember 2005 führte.

Im April 2019 machte Ferscha erneut auf sich aufmerksam. Gemeinsam mit Robert Hillmann, mit dem er seit sieben Jahren zusammengearbeitet hatte, legte er den Mainberg Special Situations Fund HI auf, dessen Initiator die von Ferscha und Hillmann gegründete Mainberg Asset Management GmbH war. Der Fonds fokussiert sich auf europäische Aktien, die von Ereignissen und Spezialsituationen wie Fusionen und Übernahmen profitieren.