Exodus

Twitter verliert noch mehr Manager

Bei dem Kurznachrichtendienst ergreifen neben den Mitarbeitern auch immer mehr wichtige Führungskräfte die Flucht. Schätzungen zufolge dürfte nach den massenhaften Kündigungen nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Belegschaft übrig bleiben.

Twitter verliert noch mehr Manager

kro

Beim Kurznachrichtendienst Twitter weitet sich der Mitarbeiter-Exodus auch auf die Managementebene aus. Zuletzt hat sich Frankreich-Chef Damien Viel verabschiedet, der rund sieben Jahre lang für die Region zuständig war. „Es ist vorbei“, schrieb Viel in einem Tweet, der mit einem salutierenden Emoji versehen war.

Unter den Twitter-Mitarbeitern hat sich das Emoji seit einigen Tagen als Symbol für den Austritt aus dem Unternehmen etabliert. Auch Anzeigenverkaufschefin Robin Wheeler hatte es am Wochenende in einem Tweet genutzt, in dem sie schrieb: „An das Team und meine Kunden… ihr wart immer meine erste und einzige Priorität.“ Der Tech-Newsletter „Platformer“ hatte am Freitag berichtet, dass Wheeler gekündigt worden sein soll − nur eine Woche nachdem Elon Musk laut Medienberichten noch versucht hatte, sie vom Verbleib in der Firma zu überzeugen. Der für Content-Partnerschaften verantwortlichen Maggie Suniewick wurde laut Bloomberg ebenfalls gekündigt. Sie und Wheeler hätten sich zuvor geweigert, noch mehr Mitarbeiter zu feuern. Weiterhin verließen zuletzt Sarah Rosen, US-Chefin für Content-Partnerschaften, und Sicherheitschef Yoel Roth das Twitter-Schiff.

Im Zuge der massiven Kündigungswelle befürchten Beobachter mittlerweile einen Zusammenbruch der Plattform. Nachdem Musk diese Ende Oktober für 44 Mrd. Dollar übernommen hatte, feuerte er zunächst mehrere Top-Manager und später etwa die Hälfte der gesamten Belegschaft. Den Verbliebenen stellte er vergangene Woche per E-Mail ein Ultimatum: Entweder im Unternehmen bleiben, das „extrem hardcore“ sein müsse, und damit „lange Arbeitstage mit hoher Intensität“ akzeptieren, oder das Unternehmen mit Abfindung verlassen. Berichten zufolge hätten sich mit über 1000 Mitarbeitern deutlich mehr als erwartet für die zweite Option entschieden. Von den 7500 Mitarbeitern, die vor der Übernahme durch Musk bei Twitter tätig waren, dürften laut Schätzungen der Angestellten nun noch etwa 2000 bis 2500 Leute übrig bleiben. Derweil zieht Musk laut Bloomberg noch weitere Kündigungen in den Bereichen Vertrieb und Partnerschaften in Erwägung. Diese könnten bereits zu Wochenbeginn verkündet werden.

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