Transformation

Vigna baut Ferrari um

Benedetto Vigna steht erst seit September 2021 an der Spitze von Sportwagenbauer Ferrari. Jetzt macht der gelernte Physiker bei der Modernisierung des Konzerns ernst.

Vigna baut Ferrari um

Von Gerhard Bläske, Mailand

Erst seit September 2021 steht Benedetto Vigna (52) an der Spitze von Ferrari. Nun schlägt der IT-Spezialist und langjährige Spitzenmanager des französisch-italienischen Halbleiterherstellers STMicroelectronics, der den Autohersteller bis 2030 klimaneutral machen will, erste Pflöcke ein. Er baut die interne Organisation um und hat verschiedene Spitzenpositionen neu besetzt. Dabei hat er auch Technikspezialisten von seinem früheren Arbeitgeber geholt.

Für die Produktentwicklung sowie Forschung und Entwicklung ist nun Gianmaria Fulgenzi verantwortlich, der seit 2002 in verschiedenen Funktionen für Ferrari arbeitet. Von STMicroelectronics geholt hat Vigna Ernesto Lasalandra, der zum Chief Research & Development Officer ernannt wurde. Dessen Stellvertreter wird Philippe Krief, der 35 Jahre Erfahrung in der Autobranche hat. Für Digital & Data zuständig ist Silvia Gabrielli. Die frühere Microsoft-Managerin ist seit 2019 bei Ferrari.

Den Bereich Technologien und Infrastrukturen, der die Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Fahrzeugentwicklung und -produktion verstärken soll, verantwortet Davide Abate, zuvor Leiter des Bereichs Technologien. Für Einkauf und Qualität und die Stärkung der strategischen Partnerschaften ist Angelo Pesci geholt worden, der mehr als 20 Jahre für STMicroelectronics tätig war. Die Produktion wird von Andrea Antichi, seit 2006 bei Ferrari, geführt, der Bereich Innenrevision und Compliance von Marco Lovati. Sabina Fasciolo bleibt Chief Compliance Officer. Für Finanzen und Finanzdienstleistungen zeichnen Antonio Picca Piccon, für Personal Michele Antoniazzi und für Marketing und Vertrieb Enrico Galliera verantwortlich. Trotz der schlechten Performance in der Formel 1 bleibt Mattia Binotto zuständig für das Formel-1-Team.

Der gelernte Physiker Vigna, der mehr als 200 Patente in diversen Sektoren entwickelt hat, muss einerseits die Tradition des Hauses berücksichtigen, andererseits die Modernisierung vorantreiben. Zwar hat die Sportwagenmarke mehrere Hybridmodelle, doch das erste vollelektrische Modell soll erst 2025 kommen. 2022 kommt mit dem Purosangue der erste Ferrari-SUV. Um Innovationen bei dem zu 24% von der Agnelli-Holding Exor kontrollierten Unternehmen voranzubringen, setzt der Mann aus der süditalienischen Basilicata auf Partnerschaften.

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