Flugzeugbau

Airbus rechnet auch 2023 mit Problemen in der Lieferkette

Die Probleme der Zuliefererkette in der Luftfahrtindustrie dürften auch im nächsten Jahr anhalten. „Ich denke, dass die Zuliefererkette mindestens bis Mitte nächsten Jahres zu kämpfen hat“, sagte Airbus-Einkaufschef Jürgen Westermeier im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

Airbus rechnet auch 2023 mit Problemen in der Lieferkette

wü Paris

Die Probleme der Zuliefererkette in der Luftfahrtindustrie dürften auch im nächsten Jahr anhalten. „Ich denke, dass die Zuliefererkette mindestens bis Mitte nächsten Jahres zu kämpfen hat“, sagte Airbus-Einkaufschef Jürgen Westermeier im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Der Chief Procurement Officer, der den Großteil seiner Karriere bei BMW verbracht hat, lenkt bei dem Luft- und Raumfahrtkonzern die Lieferanten. Allein die zivile Flugzeugbausparte von Airbus kommt auf rund 10 000 Zulieferer, wenn man die Zulieferer der Zulieferer miteinrechnet.

Airbus und Rivale Boeing haben bereits in diesem Jahr bei wichtigen Programmen zu spüren bekommen, dass es in den Lieferketten klemmt. Airbus wird deshalb nicht nur ihr bereits im Sommer von 720 auf 700 Maschinen gesenktes Auslieferungsziel für 2022 verfehlen, sondern muss nun auch die geplante Steigerung der A320-Produktion erneut anpassen.

Der Branche machen auch die bis vor kurzem strengen Covid-Restriktionen in China zu schaffen sowie die mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen, Chips und anderen Komponenten. Airbus hat bereits auf den Chipmangel reagiert. „Wir haben jetzt bis tief in die Lieferkette einen Puffer von drei Monaten sichergestellt“, erklärt Westermeier. Um Probleme zu erkennen und Engpässe zu vermeiden, nutze Airbus auch Big Data und künstliche Intelligenz.

Die Herausforderung bestehe jetzt in dem Zusammentreffen von Inflation, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Logistikengpässen und Personalmangel, meint Westermeier. „Wir sind eine Industrie, in der noch viel manuell gefertigt wird“, sagt er. „Wir müssen sicherstellen, dafür qualifiziertes Personal zu haben. Das ist jetzt die größte Herausforderung.“

Im Gespräch Seite 9

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