Aufbau von Anacredit stockt
bn Frankfurt
Der Aufbau des europaweiten Kreditmelderegisters Anacredit überfordert Deutschlands Banken. Nach Intervention der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) hat die Deutsche Bundesbank eine zur Wochenmitte auslaufende Frist zur Korrektur falscher Datensätze auf den letzten Drücker per Rundschreiben um gleich vier Monate auf Ende Oktober verschoben. Banken und Software-Häuser, die auch den neuen Stichtag nicht halten können, sollen sich bis Ende September melden, „damit ein individueller Aktionsplan aufgestellt werden kann“.
Die Verschiebung wirft ein Schlaglicht auf die Komplexität des Vorhabens, ein granulares Kreditmelderegister einzurichten. Im Markt werden auch unklare Fehlermeldungen der Aufsicht sowie ein Mangel an Praxisbezug in der Umsetzung als Probleme benannt. In den Reihen der Aufseher heißt es, das Vorhaben sei aufwendig, aber notwendig. In der Pandemie habe Anacredit bereits großen Nutzen gehabt. Die Europäische Zentralbank (EZB) erklärt zu Anacredit auf Anfrage, in einigen Mitgliedstaaten gebe es in Sachen Datenqualität nach wie vor Verbesserungsbedarf. Bei Einführung einer statistischen Erhebung dieses Ausmaßes sei dies indes „nicht ungewöhnlich“.
Bericht Seite 2