Energiekrise

Chemie bereitet sich auf Gasknappheit vor

Die chemische Industrie wäre von einem Ausfall russischer Gaslieferungen besonders betroffen, Branchenvertreter pochen auf faire Lastenverteilung.

Chemie bereitet sich auf Gasknappheit vor

swa Frankfurt

Die deutsche Chemieindustrie bereitet sich auf verschiedene Szenarien der Drosselung und Einstellung russischer Gaslieferungen vor. „Wir suchen gemeinsame Lösungen mit der Politik“, sagt der Präsident des Branchenverbands VCI, Christian Kullmann. „Keiner will mehr Kohlemeiler, doch ich bin dankbar für die Zusage, alle zur Verfügung stehenden Kohlekraftwerke wieder ans Netz zu nehmen“, ergänzt der Manager, im Hauptberuf Chef des Chemiekonzerns Evonik. Derzeit sei genügend Gas verfügbar, wenn auch zu „atemberaubend“ hohen Preisen – „das belastet extrem“, betont Kullmann.

Die Chemie setzt Gas als Großverbraucher nicht nur energetisch ein, sondern in gleichem Umfang auch als Rohstoff für viele ihrer Erzeugnisse.VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup unterstreicht die Bedeutung der Branche für die Stabilität der Wirtschaft. In 90% der Wertschöpfungsketten sei die Chemie- und Pharmaindustrie vorne beteiligt. Es dürfe keinen Ringkampf um Gas geben, warnt Große Entrup. Die Allokation müsse nach volkswirtschaftlichen Kriterien laufen, die Lasten seien fair zu verteilen zwischen Versorgern, Industrie und Verbrauchern.

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Bericht Seite 7