Benkos Imperium

Signa Holding meldet Insolvenz an

Die Signa Holding GmbH des österreichischen Immobilien- und Handelsunternehmers René Benko hat ein Insolvenzverfahren angekündigt.

Signa Holding meldet Insolvenz an

Die angeschlagene Signa Holding des Tiroler Investors Rene Benko ist zahlungsunfähig. Noch am Mittwoch soll am Handelsgericht Wien ein Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eingebracht werden, teilte das Unternehmen mit. Ziel sei eine geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs und eine Restrukturierung des Unternehmens. Zu Signa gehören große Immobilienbestände und unter anderem der Warenhausriese Galeria.

Signa begründete den Schritt damit, dass der Retail-Bereich und da vor allem der stationäre Einzelhandel stark unter Druck geraten sei. Die Investitionen der Signa in diesem Bereich hätten nicht den erwarteten Erfolg gebracht. Im Immobilienbereich hätten sich zuletzt externe Faktoren "negativ auf die Geschäftsentwicklung" ausgewirkt. Trotz erheblicher Bemühungen habe man die nötige Liquidität nicht sicherstellen können, die man für eine außergerichtliche Restrukturierung gebraucht hätte, erklärte das Unternehmen.

Im Zuge eines Sanierungsverfahrens soll nun gemeinsam mit dem zu bestellenden Sanierungsverwalter eine Neuordnung der eigenen Aufgaben und der eigenen Verbindlichkeiten erreicht und dabei die Werthaltigkeit der Beteiligungen erhalten werden, teilte Signa mit. Ebenso werde der Abschluss eines Sanierungsplans beabsichtigt.

Wie seit Tagen bekannt ist, leidet Signa unter Liquiditätsproblemen und steht bei Banken mit Milliarden in der Kreide. Zuletzt zeigten sich bereits erste Risse im Imperium des Milliardärs Benko: Nachdem die Signa Sports United im Oktober Insolvenz beantragt hatte, legte am Freitag eine deutsche Tochter der Signa Prime beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen solchen Antrag vor. Insider gehen davon aus, dass weitere Insolvenzen von Signa-Gesellschaften in Deutschland folgen.

Der Antrag der Signa Holding auf ein Sanierungsverfahren hat Unternehmenskreisen zufolge zunächst keine negativen Auswirkungen auf die Warenhaustochter Galeria. Galeria warte nun nach dem Antrag am Handelsgericht Wien den geordneten Prozess ab, sagte ein Insider am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters weiter. Die Warenhauskette Galeria mit Kaufhof und Karstadt steuert gerade auf das wichtige Weihnachtsgeschäft zu. Die Einnahmen dort dürften bei der Kette für Liquidität sorgen.