Solartechnik

SMA spürt „politischen Rückenwind“

Dem Solartechnikkonzern SMA Solar machen die Folgen der Coronavirus-Pandemie länger zu schaffen als ursprünglich gedacht. Im mittleren Anlagesegment verzeichne das Unternehmen auch 2021 noch coronabedingte Um­satzverluste, sagt Finanzchef Ulrich...

SMA spürt „politischen Rückenwind“

kro Frankfurt

Dem Solartechnikkonzern SMA Solar machen die Folgen der Coronavirus-Pandemie länger zu schaffen als ursprünglich gedacht. Im mittleren Anlagesegment verzeichne das Unternehmen auch 2021 noch coronabedingte Um­satzverluste, sagt Finanzchef Ulrich Hadding im CFO-Interview der Börsen-Zeitung. „Da sind viele kleine und mittelgroße Unternehmen be­troffen, die in der Pandemie Liquiditätssorgen haben und deswegen Investitionen verschieben oder ganz absagen.“

Die derzeit angespannten Lieferketten bekomme das Unternehmen zwar auch zu spüren. Weil es in der Beschaffung jedoch breit aufgestellt sei, hielten sich die Produktionsausfälle in Grenzen. Der Finanzchef sieht denn auch keinen Anlass, die Jahresziele zurückzunehmen. Lediglich die Spanne könnte zum Ende des zweiten Quartals noch einmal konkretisiert werden.

Bislang rechnet das SDax-Unternehmen für das laufende Jahr mit einem Umsatz von 1,08 bis 1,18 Mrd. Euro. Das wäre im besten Fall ein Plus von 14,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) peilt das Management sogar ein Wachstum von bis zu einem Drittel auf 95 Mill. Euro an. Im Rahmen der Strategie 2025 soll die Marge auf mindestens 10 % steigen, nach 7 % 2020.

„Wir verspüren zum ersten Mal seit einigen Jahren tatsächlich politischen Rückenwind, der sich aus verstärkten Klimaschutzbemühungen in Deutschland, der EU und in den USA ergibt“, sagt Hadding. Da die Energieversorgung zudem immer dezen­traler ablaufe, veränderten sich auch die Geschäftsmodelle am Markt. „Innerhalb dieser Neusortierung glauben wir, dass M&A eine bedeutende Rolle spielen wird“, so der Finanzchef. Gerade im Bereich Digital Energy habe SMA vor, sich „kräftig zu positionieren“.

Dem chinesischen Markt verweigere sich das Unternehmen nach dem Rückzug Ende 2018 zwar nicht komplett. Eine Zukunft innerhalb Chinas sieht Hadding aber nicht mehr.

Interview Seite 8

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.