Sportartikelkonzern

Adidas trennt sich von Rapper Kanye West

Adidas zieht nach erneuten Eskapaden von Kanye West bei der Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Rapper die Reißleine.

Adidas trennt sich von Rapper Kanye West

Reuters München – Adidas zieht nach erneuten Eskapaden von Kanye West in der Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Rapper die Reißleine. „Die jüngsten Äußerungen und Handlungen von Ye sind inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich“, erklärte Adidas. Die lukrative Partnerschaft mit dem Rapper, der sich inzwischen Ye nennt, werde mit sofortiger Wirkung beendet.

Der zweitgrößte Sportartikelkonzern der Welt zieht damit die Konsequenzen aus mehrfachen verbalen Ausfällen von Kanye West gegen Adidas. Das Fass zum Überlaufen brachten aber antisemitische Äußerungen des Rappers, die den Druck auf den Konzern erhöhten. Die unter der Marke „Yeezy“ verkaufte Produktlinie werde sofort eingestellt, teilte Adidas mit. Das Unternehmen nehme dafür im vierten Quartal Gewinneinbußen von netto 250 Mill. Euro in Kauf. Der Kurs der Adidas-Aktie fiel zeitweise um 8,6% und sank erstmals seit sechseinhalb Jahren unter die Marke von 100 Euro.

Die Zusammenarbeit mit Kanye West hatte der Konzern im Jahr 2013 begonnen, seit 2016 verkauft Adidas von ihm gestaltete Schuhe und Bekleidung zu Preisen zwischen 200 und 700 Dollar. Trotzdem waren sie stets schnell ausverkauft. Adidas hatte von „einer der erfolgreichsten Kollaborationen in der Geschichte unserer Branche“ gesprochen. Nach Schätzungen der Telsey Advisory Group brachte die begehrte Produktlinie Adidas im Jahr Umsätze von 1,5 Mrd. Euro, das wären 7% des Konzernumsatzes. Für West fielen dafür dreistellige Millionentantiemen ab.