M&A

Adtran bei Adva Optical am Ziel

Der US-Konzern Adtran kann Telekomausrüster Adva Optical übernehmen. Die Übernahme soll über einen Aktientausch im zweiten und dritten Quartal 2022 erfolgen.

Adtran bei Adva Optical am Ziel

dpa-afx München

Der US-Konzern Adtran ist mit der gesenkten Annahmeschwelle für die Übernahme des Telekomausrüsters Adva Optical zum Ziel gekommen. An der Börse wurde das honoriert: Der Aktienkurs von Adva Optical schoss am Montag um 15,4% auf 14,68 Euro nach oben. Die Aktie des Telekomausrüsters steuert damit auf das 20-Jahres-Hoch zu, das im vergangenen August mit 15,48 Euro erreicht wurde. Die Marktkapitalisierung beträgt 751 Mill. Euro.

Zum Ende der Annahmefrist am 26. Januar hätten Inhaber die Offerte für mehr als 60% der Aktien angenommen, teilte Adva mit. Adva-Aktionäre, die ihre Aktien noch nicht angedient hätten, könnten das Angebot noch innerhalb einer weiteren Annahmefrist annehmen, hieß es weiter. Diese werde voraussichtlich vom 1. bis 14. Februar dauern.

Adtran hatte die ursprüngliche Annahmeschwelle von 70% vor rund drei Wochen auf 60% gesenkt. Daher lief das Übernahmeangebot zwei Wochen länger als zunächst angesetzt. Beide Unternehmen hatten die Übernahmepläne Ende August öffentlich gemacht.

Mit 760 Mill. Euro bewertet

Bei dem angestrebten Zusammenschluss wird Adva mit knapp 760 Mill. Euro bewertet. Die Übernahme soll über einen Aktientausch erfolgen. Dabei sollen Adva-Aktionäre für jedes Papier 0,8244 Aktien des fusionierten Unternehmens („Holdco“) erhalten. Die Adtran-Aktien werden im Verhältnis eins zu eins in Aktien der neuen Holdinggesellschaft eingetauscht. Sollten sämtliche Adva-Aktionäre das Angebot annehmen, wären die Adva-Aktionäre nach Vollzug mit etwa 46% und die Adtran-Aktionäre mit etwa 54% an der Holdco beteiligt. Die Transaktion soll früheren Angaben zufolge im zweiten oder dritten Quartal abgeschlossen werden. Der Zusammenschluss muss noch von den Behörden genehmigt werden. Das zusammengeschlossene Unternehmen soll unter dem Namen Adtran Holdings geführt werden und seine globale Firmenzentrale in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama haben. Die europäische Zentrale soll sich in Planegg/Martinsried bei München befinden.

Das neue Unternehmen soll an der US-Technologiebörse Nasdaq und an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet werden. Es kommt auf einen Jahresumsatz von etwa 1,2 Mrd. Dollar. Adva und Adtran streben innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion jährliche Synergien von etwa 52 Mill. Dollar vor Steuern an. Die Einmalaufwendungen sollen bei etwa 37 Mill. Dollar liegen.

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