Luftverkehr

Air France-KLM und CMA CGM beenden Luftfracht-Partnerschaft

Air France-KLM und CMA CGM beenden ihre Luftffracht-Partnerschaft nur ein Jahr nach dem Inkrafttreten und verkürzen die Bindungsfrist für die Beteiligung der Reederei an der Airline. Hintergrund sind offenbar wettbewerbsrechtliche Bedenken in den USA.

Air France-KLM und CMA CGM beenden Luftfracht-Partnerschaft

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Air France-KLM und CMA CGM beenden Luftfracht-Partnerschaft

Reederei kann Beteiligung an der Airline schon 2025 verkaufen

wü Paris

Air France-KLM und CMA CGM wollen nur ein Jahr nach Inkrafttreten einer Partnerschaft für Luftfracht wieder getrennte Wege gehen. Gleichzeitig haben sie vereinbart, dass die Bindungsfrist für die Beteiligung der Reederei am Kapital der Fluggesellschaft früher enden wird, als ursprünglich geplant.

CMA CGM war 2022 bei Air France-KLM eingestiegen. Der Schifffahrts- und Logistikkonzern ist mit 9% des Kapitals der drittgrößte Aktionär der Airline nach dem französischen Staat (28,6%) und den Niederlanden (9,3%). Ursprünglich war vorgesehen, dass CMA CGM mindestens bis zum 15. Juni 2025 an Bord von Air France-KLM bleibt, wobei die Reederei die Hälfte der Beteiligung bis zum 15. Juni 2028 behalten sollte.

Nun soll die Bindungsfrist für die gesamte Beteiligung bereits am 28. Februar 2025 enden. Beide Unternehmen vereinbarten zudem, dass CMA CGM ihren Sitz im Verwaltungsrat der Fluggesellschaft aufgibt. Dort war die Reederei zunächst durch Konzernchef Rodolphe Saadé vertreten gewesen, zuletzt durch Finanzchef Ramon Fernandez.

Das Luftfracht-Abkommen soll bereits am 31. März enden. Die beiden bisherigen Partner verhandeln nun über die Bedingungen für eine kommerzielle Zusammenarbeit, in der beide ihre Unabhängigkeit bewahren können. Das regulatorische Umfeld in einigen wichtigen Märkten habe die Partnerschaft daran gehindert, optimal zu funktionieren, erklärten sie.

Es sei vor allem der Zugang zum nordamerikanischen Markt, der Probleme bereitet habe, berichten französische Medien übereinstimmend. CMA CGM will in den USA wachsen. Die US-Fluggesellschaft Delta ist jedoch nicht nur Allianzpartner von Air France-KLM sondern ebenfalls Aktionär und zusammen mit Virgin Atlantic Partner in einem Gemeinschaftsunternehmen für Transatlantikverbindungen.

Dem Vernehmen nach sollen amerikanische Wettbewerbsbehörden Bedenken gehabt haben, das Frachtabkommen zwischen Air France-KLM und CMA CGM auf Delta und Virgin Atlantic auszudehnen. Zumal die von den Niederlanden geplante Reduzierung der Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam-Schiphol zu Spannungen geführt hat. Die US-Airline Jetblue hatte deshalb die US-Regierung aufgefordert, KLM vom New Yorker J.F. Kennedy-Airport zu verbannen.

Die USA sind sowohl für CMA CGM als auch Air France-KLM wichtige Märkte. Die Reederei, die derzeit sechs Frachtjets betreibt, hat dort Hafenterminals in Kalifornien und an der Ostküste gekauft.

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