Akquisitionen

Altana macht sich schwieriges Umfeld zunutze

Der Spezialchemiekonzern Altana hat dem widrigen Umfeld zum Trotz im vorigen Turnus drei Akquisitionen getätigt.

Altana macht sich schwieriges Umfeld zunutze

Altana macht sich schwieriges Umfeld zunutze

Akquisitionen gegen den Trend – Ergebnis halbiert

ab Düsseldorf

Der Spezialchemiekonzern Altana hat sich 2023 dem negativen Branchentrend nicht entziehen können. Gleichwohl bezeichnete Vorstandschef Martin Babilas den zurückliegenden Turnus im Pressegespräch als „wertvolles Jahr für Altana“. Denn der zu Skion, der Beteiligungsgesellschaft von Susanne Klatten, gehörende Konzern hat nicht nur seine Forschungsausgaben auf hohem Niveau gehalten. Vielmehr wurden auch drei Akquisitionen getätigt, darunter mit Von Roll die zweitgrößte Übernahme der Firmengeschichte.

Natürlich ist Altana als Spezialchemiekonzern weniger stark von den hohen Energiepreisen betroffen, die für die deutschen Flaggschiffe der Branche zunehmend zum Wettbewerbsnachteil gereicht. Auch in den lauten Chor der Standortkritiker stimmt Babilas nicht ein. Im Gegenteil: Am Heimatstandort in Wesel will der Konzern ein neues Laborgebäude mit einer Fläche von mehr als 5.000 Quadratmetern errichten. Kostenpunkt: 25 Mill. Euro. Mit dem Bau soll 2025 begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2028 geplant. Babilas versteht das als „Bekenntnis zum Standort Deutschland“.

Den weltweiten Nachfrageeinbruch bekam jedoch auch Altana zu spüren. Insbesondere der Lagerabbau, der sich praktisch über alle Abnehmerbranchen und Regionen erstreckte, machte dem Unternehmen zu schaffen. In der Folge gab der Umsatz um 9,3% auf 2,7 Mrd. Euro nach. Dabei verringerte sich die Absatzmenge um 7,8 Prozentpunkte. Dazu überproportional gab das operative Ergebnis vor Abschreibungen um 15% auf 385 Mill. Euro nach, sodass die operative Umsatzrendite auf 14% schrumpfte. Mit 110 Mill. Euro musste letztlich mehr als eine Halbierung des Konzernergebnisses nach Steuern hingenommen werden.

Allerdings ist Babilas weit davon entfernt, den Kopf in den Sand zu stecken. Beim Lagerabbau sieht der Altana-Chef das Ende der Fahnenstange erreicht. In Asien gebe es sogar leichte Lageraufbautendenzen, sagte er. Entsprechend positiv fällt der Ausblick aus: Beim Umsatz kalkuliert Altana 2024 mit einem organischen Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich bei steigender Profitabilität.

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