Infrastrukturkonzern

Autostrade kommt in staatliche Hände

Fast drei Jahre nach dem Einsturz der Autobahnbrücke von Genua verkauft der Infrastrukturkonzern Atlantia seine 88-prozentige Beteiligung an dem Autobahnbetreiber Autostrade per l’Italia (Aspi) für 9,3 Mrd. Euro an ein Konsortium aus der...

Autostrade kommt in staatliche Hände

bl Mailand

Fast drei Jahre nach dem Einsturz der Autobahnbrücke von Genua verkauft der Infrastrukturkonzern Atlantia seine 88-prozentige Beteiligung an dem Autobahnbetreiber Autostrade per l’Italia (Aspi) für 9,3 Mrd. Euro an ein Konsortium aus der mehrheitlich staatlichen Bank Cassa Depositi e Prestiti (CDP), Blackstone und Macquarie. Das beschloss der Aufsichtsrat des zu 30% von der Familie Benetton kon­trollierten Konzerns. Zuvor hatte eine Hauptversammlung der Veräußerung zugestimmt. Die Verkaufsvereinbarung dürfte noch an diesem Freitag unterzeichnet werden. Das Closing soll bis spätestens Jahresende erfolgen. Vor allem die frühere Regierung unter Premierminister Giuseppe Conte hatte wegen der vermuteten Mitverantwortung von Aspi für den Brückeneinsturz auf eine Verstaatlichung gedrungen und mit Enteignung gedroht. Die CDP wird künftig einen Mehrheitsanteil an dem Autobahnbetreiber halten. Atlantia dürfte künftig einen stärkeren Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und neue Technologien im Bereich der Infrastrukturen setzen.