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Bastei Lübbe ist wieder in der Spur

ab Köln – Bastei Lübbe hat die hausgemachte Krise hinter sich gelassen. Hatte die Trennung vom Spieleentwickler Daedalic im Vorjahr noch einen roten Konzernabschluss beschert, steht für das im März beendete Geschäftsjahr 2020/21 ein Gewinn von 7,9...

Bastei Lübbe ist wieder in der Spur

ab Köln – Bastei Lübbe hat die hausgemachte Krise hinter sich gelassen. Hatte die Trennung vom Spieleentwickler Daedalic im Vorjahr noch einen roten Konzernabschluss beschert, steht für das im März beendete Geschäftsjahr 2020/21 ein Gewinn von 7,9 (i.V. – 9,1) Mill. Euro zu Buche. Damit dürfen sich auch die Aktionäre nach einer langen Durststrecke wieder über eine Ausschüttung freuen, wie Vorstandschef Joachim Herbst in der Bilanzpressekonferenz sagte.

Ausgekehrt werden 0,29 Euro je Aktie entsprechend einer Quote von 46 %. Die Ausschüttung setzt sich aus der regulären Dividende von 0,25 Euro sowie einer Sonderdividende von 0,04 Euro zusammen. Letztere steht im Zusammenhang mit dem Vergleich mit dem früheren Aufsichtsrat, der 1,1 Mill. Euro in die Kasse spülte.

Etwa 40 % der Aktien befinden sich im Streubesitz, Birgit Lübbe und Familie Roggen kommen zusammen auf über 40 %, zudem gehört Dirk Rossmann über die Rossmann Beteiligungs GmbH mit 5,1% zum Aktionärskreis. Seinen Bestseller „Der neunte Arm des Oktopus“ hatte Rossmann bei dem Kölner Publikumsverlag publiziert. Im Herbst steht der Nachfolgeroman „Der Zorn des Oktopus“ auf dem Programm. Auch Ken Follett, der bei Bastei Lübbe seit Jahren die Kasse klingeln lässt, hat für den Herbst mit „Never“ einen neuen Roman angekündigt.

Der abgelaufene Turnus hielt für Bastei Lübbe zwar eine Reihe von Herausforderungen bereit, letztlich aber zählte der Verlag zu den Krisengewinnern, haben viele Menschen für sich das Lesen doch wieder entdeckt. Entsprechend schnellte der Konzernumsatz um fast 14 % auf 92,7 Mill. Euro in die Höhe, das Ergebnis vor Zinsen und Steurern konnte auf 10,9 (i.V. 6,8) Mill. Euro ausgebaut werden. Darin enthalten ist allerdings die Schadenersatzzahlung, so dass die operative Marge von 11,7 % auch leicht zu relativieren ist.

Doch das stürmische Wachstum wird sich keinesfalls in diesem Tempo fortsetzen, wie Herbst ausführte. So sei nur ein verhaltener Start in den neuen Turnus gelungen. Der Umsatz lag unter Plan. Gleichwohl hält Bastei Lübbe vorerst an der Prognose fest. Für 2021/22 werden die Konzernerlöse in einer Größenordnung zwischen 90 und 95 Mill. Euro gesehen und das Ebit zwischen 11 und 12 Mill. Euro. Erst im darauffolgenden Jahr wird beim Umsatz die Marke von 100 Mill. Euro ins Visier genommen. Zugleich soll die operative Marge 10 bis 12 % betragen.

Auch bilanziell ist Bastei Lübbe der Turnaround gelungen. Zum Bilanzstichtag 2020/21 wies der Verlag eine Nettokassenposition von 0,6 Mill. Euro aus. Die Eigenkapitalquote stieg auf 47,3 %.