Bierkonzern

Brauereikonzern enttäuscht trotz Gewinnsprung

Die weltgrößte Brauereigruppe Anheuser-Busch Inbev („Beck’s“) hat im zweiten Quartal in vielen Ländern einen Gewinnsprung verbucht. Grund war die Rücknahme von Beschränkungen insbesondere in der Gastronomie, die der Eindämmung der...

Brauereikonzern enttäuscht trotz Gewinnsprung

md Frankfurt

Die weltgrößte Brauereigruppe Anheuser-Busch Inbev („Beck’s“) hat im zweiten Quartal in vielen Ländern einen Gewinnsprung verbucht. Grund war die Rücknahme von Beschränkungen insbesondere in der Gastronomie, die der Eindämmung der Covid-19-Pandemie gedient hatten. Wegen gestiegener Rohstoffkosten und Marketingausgaben sowie Problemen mit Lieferketten in den USA blieb der operative Gewinn aber hinter der Konsenserwartung zurück, was zu einem Kursrückgang führte.

Die Aktie, die u. a. im Blue-Chip-Index Euro Stoxx 50 enthalten ist, schloss an der Euronext Brüssel 5,6% schwächer mit 54,85 Euro. Zeitweise hatte das Papier 8,1% im Minus ge­legen. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 90 Mrd. Euro.

Im vergangenen Jahresviertel profitierte der Konzern von einem Sonderertrag von 226 Mill. Dollar im Zusammenhang mit Steuergutschriften nach einer für AB Inbev positiven Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Brasilien. Das um solche Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im zweiten Quartal im Vergleich zur Vorjahreszeit um 42% auf 4,85 Mrd. Dollar gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sowie Zu- und Verkäufe betrage das Plus 31%. Der Nettogewinn sprang auf 1,86 Mrd. Dollar nach 351 Mill. Dollar in der Vorjahreszeit; damals hatte neben der Coronakrise eine Wertminderung im Afrika-Geschäft das Ergebnis belastet.

Der Konzernumsatz legte zwischen April und Ende Juni aus eigener Kraft um 28% auf 13,53 Mrd. Dollar zu. Das Geschäft habe sich im zweiten Quartal weiter dynamisch entwickelt, teilte der Konzern mit und wies darauf hin, dass der Umsatz im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 – also in der Vor-Corona-Zeit – um 3,2% gewachsen sei.

Der kombinierte Erlös aus Verkäufen der drei globalen Biermarken – Budweiser (USA), Stella Artois (Belgien) und Corona (Mexiko) – legte den Angaben zufolge im zweiten Jahresviertel weltweit um 23% zu und stieg außerhalb ihrer jeweiligen Heimatmärkte um fast ein Fünftel.

Der Gesamtabsatz an Getränken kletterte um ein Fünftel, wobei der Absatz anderer Getränke als dem eigenen Bier mit 23,2% überproportional zulegte. Der Erlös pro Hektoliter kletterte insgesamt um 5,8%.

Für das Gesamtjahr rechnet Anheuser-Busch Inbev mit einer Zunahme des Ebitda im Vergleich zum Vorjahreswert um 8 bis 12%. Der Umsatz dürfte überproportional zum operativen Ergebnis steigen.

Anheuser-Busch Inbev
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Dollar20212020
Umsatz2583221298
Bruttoergebnis1486912201
Ebitda-Marge * (%)35,334,6
Ebit *67685102
Nettoergebnis2458–1900
Operativer Cash-flow39391119
Bierausstoß (Mill. hl) 280,4239,6
*) bereinigt Börsen-Zeitung