Während die Kunden unter der Halbleiterflaute leiden, geht es Chipproduzent Nvidia besser denn je. In dem am 1. August abgeschlossenen zweiten Quartal erlöste Nvidia mit 6,5 Mrd. Dollar über zwei Drittel mehr als im Vorjahresquartal und damit so viel wie nie zuvor in einer Dreimonatsperiode. Der Umsatzboom kommt im Wesentlichen von der Grafikkarten-Sparte, obwohl Nvidia weder Microsofts neueste Xbox-Generation noch Sonys Playstation 5 ausstattet. Die Erlöse kletterten hier um 85% auf 3,1 Mrd. Dollar. Außer in Gaming-PCs kommen Nvidias Hochleistungs-Grafikchips primär zum Schürfen von Kryptoanlagen zum Einsatz. Das sogenannte Mining erfordert aufwendige Rechenprozesse für die Erzeugung neuer Währungseinheiten. Für Kritik sorgt dabei immer wieder der hohe Strombedarf. Nvidias leistungsstärkste Grafikkarte zieht mehr Strom als die Prozessoren von 50 iPhones zusammengenommen.

Neben der Grafikchip-Sparte steigerten indes auch die anderen Bereiche ihre Erlöse. Im Geschäft mit Halbleitern für Datenzentren stieg der Umsatz um 35% auf knapp 2,4 Mrd. Dollar. Der Bereich Professional Visualisation hat den Umsatz auf 519 Mill. Dollar sogar mehr als verdoppelt. Noch immer recht klein ist derweil das Geschäft mit der Autoindustrie. Hier kletterten die Erlöse um 37% auf 152 Mill. Dollar. Allerdings hat Nvidia etwa die Partnerschaft mit der Daimler-Tochter Mercedes-Benz im Bereich autonomes Fahren erst unlängst ausgeweitet.

Da die Erlöse deutlich schneller als die Kosten anzogen, konnte Nvidia den Konzerngewinn auf 2,4 Mrd. Dollar nahezu vervierfachen.

Die Aktie schoss am Donnerstag um 6% auf 201,59 Dollar nach oben. Der Börsenwert lag damit bei über 502 Mrd. Dollar.