China

Didi dementiert Gerüchteüber forcierten Staatseinstieg

Der Fahrdienstanbieter Didi dementiert jüngste Gerüchte, dass Regierungsorgane eigentümerrechtliche Schritte planen, um eine staatliche Kontrolle über Didis Geschäftspraktiken auszudehnen.

Didi dementiert Gerüchteüber forcierten Staatseinstieg

nh Schanghai

Der im Zuge der chinesischen Tech-Regulierungskampagne besonders hart angegangene Fahrdienstanbieter und Technologiekonzern Didi Global dementiert jüngste Gerüchte, dass Regierungsorgane eigentümerrechtliche Schritte planen, um eine staatliche Kontrolle über Didis Geschäftspraktiken auszudehnen. Die Gesellschaft betont in einer Mitteilung, dass sie lediglich mit heimischen Behörden kooperiere, um neue Regulierungsauflagen zu erfüllen. Am Freitag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass die Lokalregierung in Peking konkrete Pläne schmiedet, um sich in Verbindung mit einer Reihe von staatlichen Firmen als Anteilseigner bei Didi in Position zu bringen und im Board der Gesellschaft vertreten zu sein.

Bloomberg hatte darauf verwiesen, dass sich die Pläne noch in einem Anfangsstadium befinden und von der Zentralregierung möglicherweise abgelehnt werden. Allerdings nannte die Agentur eine Reihe von Details, die es zumindest plausibel erscheinen lassen, dass die Stadtregierung eine direktere Interventionsform bei der in Peking ansässigen Didi erwogen hat. So wurde eine Reihe von Gesellschaften, darunter auch die staatliche Beijing Tourism Group, genannt, die für einen Anteilserwerb bei Didi in Frage kommen.

Didi Global war Ende Juni unter kontroversen Umständen an die US-Technologiebörse­ Nasdaq gegangen und wurde direkt nach dem Initial Public Offering (IPO) wegen der Umgehung von Cybersecurity-Auflagen mit geschäftlichen Restriktionen, darunter einer App-Sperre für Neukunden, belegt. Daraufhin stürzte die Aktie des Börsenneulings in New York dramatisch ab und zog auch zahlreiche andere dort notierte chinesische Tech-Werte in Mitleidenschaft. Gleichzeitig nahm Peking das allem Anschein nach gegen ihren Willen erfolgte Didi-IPO zum Anlass, neue Sicherheitsstandards und Ge­nehmigungshürden einzuführen, die chinesischen Tech-Firmen das Listing an einer ausländischen Börse künftig deutlich erschweren dürften oder gar unmöglich machen werden.