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Fidelity streicht Bewertung von X massiv zusammen

Der Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) ist nach Einschätzung des US-Investors Fidelity nur noch ein Bruchteil von dem wert, was er zu seinen einstigen Glanzzeiten auf die Börsenwaage gebracht hat.

Fidelity streicht Bewertung von X massiv zusammen

Fidelity streicht Bewertung
von X massiv zusammen

US-Finanzkonzern beziffert Abschlag auf über 70 Prozent

kro Frankfurt

Der US-Finanzkonzern Fidelity hat den Wert seiner Beteiligung am Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) einmal mehr deutlich nach unten korrigiert. Wie mehrere US-Medien berichten, hält der Konzern, der Elon Musk bei seinem Kauf von X im Oktober 2022 als externer Geldgeber mit etwa 316 Mill. Dollar unterstützt hatte, das Unternehmen derzeit für 71,5% weniger wert als zum Zeitpunkt der Übernahme.

Der Tech-Milliardär legte damals 44 Mrd. Dollar für die Plattform auf den Tisch. Nach seinen jüngsten Eskapaden, bei denen der Tesla-CEO unter anderem die Werbeindustrie als wichtigste Umsatzquelle für X öffentlich beschimpft hatte, bringt das Unternehmen aus Sicht von Fidelity heute nur noch 12,5 Mrd. Dollar auf die Waage. Im Vergleich zur Rekord-Marktkapitalisierung von gut 61 Mrd. Dollar, die X im Februar 2021 an der Börse erzielt hatte, entspricht das einem Rückgang sogar von fast 80%.

Große Werbekunden suchen das Weite

Fidelity hatte ihre Beteiligung an X im Oktober 2023 und im November 2022 um jeweils mehr als die Hälfte abgeschrieben. Der Plattform waren zuletzt große Werbekunden wie Apple, IBM oder Paramount davongelaufen, nachdem dort antisemitische und nationalsozialistische Inhalte entdeckt worden waren.

Musk hatte der Organisation Media Matters, die auf das Problem aufmerksam gemacht hatte, mit einer Klage gedroht. Zugleich sorgte seine Entscheidung, Twitter-Konten von Personen wie Donald Trump, dem Rapper Kanye West oder dem verurteilten Verschwörungstheoretiker Alex Jones wieder freizugeben, für Kontroversen. Auch dem Milliardär ist vorgeworfen worden, mit eigenen Äußerungen rechte Positionen zu unterstützen.

Die im Juni angetretene X-CEO Linda Yaccarino hat derweil jüngst in einem Interview angekündigt, dass die Plattform Anfang 2024 profitabel sein werde. In seiner gesamten bisherigen Geschichte war das dem Unternehmen lediglich in den Jahren 2018 und 2019 gelungen.

Wertberichtigt Seite 2