RWE

Gewinne aus dem Handel mit Energie füllen die Kasse

cru Frankfurt – Die Verdreifachung der Preise für CO2-Emissionsrechte binnen Jahresfrist und die hohen Rohstoffpreise haben auch den in Deutschland ohnehin schon hohen Strompreis weiter nach oben getrieben. Unter anderem deshalb hebt der...

Gewinne aus dem Handel mit Energie füllen die Kasse

cru Frankfurt – Die Verdreifachung der Preise für CO2-Emissionsrechte binnen Jahresfrist und die hohen Rohstoffpreise haben auch den in Deutschland ohnehin schon hohen Strompreis weiter nach oben getrieben. Unter anderem deshalb hebt der Stromerzeuger RWE – ermutigt von einem starken Handelsgeschäft im ersten Halbjahr – überraschend seine Jahresprognose 2021 für das operative Ergebnis und den bereinigten Überschuss um 16% über die bisherige durchschnittliche Markterwartung an. Der wegen der Wettereinflüsse stark schwankende Energiehandel habe im ersten Halbjahr einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von 525 Mill. Euro eingefahren, teilte Deutschlands größter Stromproduzent aus Essen mit.

Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn werde jetzt eine um 300 Mill. Euro erhöhte Spanne zwischen 1,05 Mrd. und 1,45 (i.V. 1,2) Mrd. Euro erwartet. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll der neuen Prognose zufolge zwischen 3 Mrd. und 3,4 Mrd. Euro nach 3,2 Mrd. Euro im Vorjahr liegen. Für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stellte der Konzern 1,5 Mrd. bis 1,9 (zuvor: 1,15 bis 1,55) Mrd. Euro in Aussicht.

Die Analysten von Goldman Sachs, Jefferies, RBC und Barclays applaudieren und bekräftigen ihre Kaufempfehlungen und Kursziele. Der Markt habe „seltsamerweise einige positive Aspekte hoher Rohstoffpreise für die Energiebranche übersehen“, kommentiert RBC-Analyst John Musk. Auch die DZBank wertet die Nachricht nach einigen Nackenschlägen für RWE – wie der Kältewelle in Texas oder der Flutkatastrophe hierzulande – als „positiv“. Die Qualität der Prognoseanhebung aber sei „wegen des naturgemäß äußerst volatilen und von Marktpreisbewegungen abhängigen Energiehandels als niedrig einzuschätzen“.

Der Kurs der RWE-Aktie reagierte am Freitag in einem schwachen Markt mit einem Plus von zeitweise 0,2% auf 30,08 Euro und setzte sich mit anfangs 2,7% sogar vorübergehend an die Dax-Spitze. Damit hat sich der Börsenwert des Konzerns binnen Jahresfrist auf 20 Mrd. Euro verdoppelt. Haupteigentümer mit Anteilen von addiert rund 20% sind zahlreiche Ruhrgebietskommunen wie Dortmund und Essen.