Qiagen

Gewinnsprung im vierten Quartal

 Der Biotechkonzern Qiagen hat ein außergewöhnlich starkes Jahr mit einem fulminanten Schlusspunkt beendet. Der Diagnostikspezialist schnitt im vierten Quartal erneut besser ab als vorhergesagt. Der Umsatz kletterte um 38% auf 571 Mill. Dollar, der...

Gewinnsprung im vierten Quartal

ak Köln

 Der Biotechkonzern Qiagen hat ein außergewöhnlich starkes Jahr mit einem fulminanten Schlusspunkt beendet. Der Diagnostikspezialist schnitt im vierten Quartal erneut besser ab als vorhergesagt. Der Umsatz kletterte um 38% auf 571 Mill. Dollar, der Gewinn je Aktie legte noch etwas stärker um 42% auf 0,68 Dollar zu. Es war das mit Abstand stärkste Quartal der Unternehmensgeschichte.

Im Gesamtjahr verzeichnete der MDax-Konzern damit ein Wachstum von 23%. Qiagens Umsätze lagen bei fast 1,9 Mrd. Dollar, was vor allem auf Covid-19-Tests und die dafür benötigten Reagenzien zurückzuführen ist. Mit coronabezogenen Produkten generierte der Konzern 618 Mill. Dollar Umsatz. Doch auch in sonstigen Bereichen des Portfolios habe sich das Unternehmen verbessert, teilte CEO Thierry Bernard bei der Vorlage vorläufiger Eckdaten mit. Zurückgegangen sind allerdings die Erlöse mit dem Tuberkulosetest Quantiferon. Doch auch hier sieht der Vorstand mittlerweile wieder eine Trendwende.

Satter Gewinn 2020

Nach einem ziemlich desaströsen Jahr 2019, in dem Abschreibungen und Restrukturierung am Ende für rote Zahlen sorgten, verdiente Qiagen im vergangenen Jahr noch etwas mehr als nach der mehrfach angehobenen Prognose erwartet. Netto waren es 359 Mill. Dollar.

Für Restrukturierungsmaßnahmen zahlte Qiagen im vergangenen Jahr 52 Mill. Dollar, im Zusammenhang mit dem gescheiterten Übernahmeangebot von Thermo Fisher Scientific flossen 126 Mill. Dollar ab. Dennoch zog der Free Cash-flow um 53% an, berichtete Qiagen.

Bernard richtet seinen Blick derweil auf die Zukunft nach der Pandemie: „Die Teams arbeiten an regulatorischen Zulassungen und der Ausweitung des Einsatzes von Schlüssellösungen in unserem Covid-19-Portfolio, die auch nach Abklingen der Pandemie Anwendung finden.“ Qiagen mache zudem Fortschritte beim Hochfahren der Produktionskapazitäten für automatisierte RNA-Extraktionskits sowie für Verbrauchsmaterialien, die für die PCR-Testautomaten von Qiagen benötigt werden. Höchste Priorität habe, dass die Tests auch die neu auftretenden Covid-Virusmutationen genau erkennen, erläuterte der Qiagen-Chef.

Kein Kommentar zu Quidel

Für das laufende Jahr bestätigte Bernard die bereits im Dezember veröffentlichte Prognose. Danach will Qiagen währungsbereinigt um 18 bis 20% wachsen. Im ersten Quartal allerdings rechnet der Vorstand mit einem mehr als doppelt so starken Wachstum von 45%, wie Finanzvorstand Roland Sackers am Mittwoch in einer Telefonkonferenz sagte. In den ersten drei Monaten soll sich der bereinigte Gewinn je Aktie auf 0,60 bis 0,62 Dollar fast verdoppeln. Für das Gesamtjahr geht Qiagen von einem deutlich langsameren Er­gebniswachstum aus und prognostiziert eine Steigerung um etwa 15% auf bereinigt 2,42 bis 2,46 Dollar. Zu den zuvor aufgekommenen Ge­rüchten um eine mögliche Fusion mit dem US-Diagnostikanbieter Quidel äußerte sich die Qiagen-Führung nicht.

Qiagen
Vorläufige Zahlen nach US-GAAP
in Mill. Dollar20202019
Umsatz1 8701 526
Ebit386–26
Bereinigtes Ebit627422
Bereinigte Ebit-Marge (%)33,527,6
Konzernergebnis359–41
Bereinigter Gewinn je Aktie (Dollar)2,151,43
Free Cash-flow325213
Nettofinanzschulden1 208953
Eigenkapitalquote (%)47,348,4
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