Europäischer Automarkt

Hoher Auftragsbestand treibt Absatz im August

Ein hoher Auftragsbestand und Vorzieheffekte wegen einer ablaufenden E-Auto-Förderung für Gewerbekunden haben den Autoabsatz in der EU im August getrieben. Der Marktanteil batterieelektrischer Fahrzeuge kletterte erstmals über 20%.

Hoher Auftragsbestand treibt Absatz im August

Auftragsbestand treibt EU-Autoabsatz

E-Auto-Marktanteil liegt erstmals über 20 Prozent

scd/dpa-afx Frankfurt

Der Autoabsatz in der Europäischen Union erholt sich weiter deutlich von den Engpässen bei Komponenten aus dem vergangenen Jahr. Insgesamt wurden im August 787.626 Pkw neu zugelassen und damit 21% mehr als ein Jahr zuvor, wie der europäische Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Dabei fällt der August mit Blick auf Autoverkäufe in der Regel etwas schwächer aus.

In diesem Jahr hat die Erholung hingegen weiter an Fahrt aufgenommen: Insgesamt sind die Autoverkäufe in den ersten acht Monaten des Jahres im Schnitt um knapp 18% auf knapp 7,1 Millionen Autos gewachsen. Das sind allerdings immer noch knapp 2 Millionen weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Knappheit an Elektronikchips und anderen Bauteilen hatte die Autoproduktion 2022 deutlich gebremst.

E-Auto-Anteil über 20 Prozent

Die Zulassungen rein batterieelektrischer Pkw legten im August dabei erneut kräftig zu. Mit 165.165 Wagen wurden mehr als doppelt so viele neu zugelassen wie ein Jahr zuvor. Zudem überschritt der Marktanteil der rein elektrisch angetriebenen Autos mit 21% erstmals die Schwelle von 20%. Damit lag er zum zweiten Mal in einem Monat über dem Anteil der Diesel-Neuzulassungen.

Besonders stark steigt der Anteil der Batterieautos in Belgien, aber auch in Deutschland fiel der Anstieg mit 170 Prozent stark aus. Hierzulande dürfte der Boom aber wegen der im September weggefallenen Förderung für gewerbliche Käufe von E-Autos allerdings schon vorüber sein. Drei von vier E-Autokäufen in Deutschland gingen im August auf Firmenkunden zurück. Ab dem nächsten Jahr sinkt dann auch noch einmal die Förderung für private E-Autokäufe.

Constantin Gall, Managing Partner und Leiter Mobility bei EY für die Region Westeuropa rechnet spätestens im kommenden Jahr mit einem "bösen Erwachen". Innerhalb der EU bestehen hinsichtlich der Marktanteile von Elektroautos erhebliche Unterschiede: Der höchste Marktanteil wurde im August in Schweden mit 40% registriert. Der BEV-Anteil in Tschechien, Polen und der Slowakei betrug gerade mal 3%. Insgesamt sind die Pkw-Zulassungen in den meisten Absatzmärkten prozentual zweistellig gestiegen, meldete Acea weiter. Unter den größten Märkten verzeichnete Deutschland mit 37,3% den stärksten Anstieg, gefolgt von Frankreich mit 24,3% und Italien mit 11,9%.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.