Nutzfahrzeuge

Iveco setzt auf Partnerschaften

Der neue Nutzfahrzeugkonzern Iveco Group setzt auf Partnerschaften, um auch außerhalb Europas zu wachsen sowie ertragsstärker und nachhaltiger zu werden.

Iveco setzt auf Partnerschaften

bl Turin

Der neue Nutzfahrzeugkonzern Iveco Group setzt auf Partnerschaften, um auch außerhalb Europas zu wachsen sowie ertragsstärker und nachhaltiger zu werden. Das sagte Ceo Gerrit Marx beim Investors Day in Turin. Das zum 1. Januar aus der Abspaltung vom Land- und Baumaschinenkonzern CNH Industrial entstehende Unternehmen, das ab dem 3. Januar an den Börsen in New York und Mailand notiert sein soll, will seinen Umsatz bis 2026 von 11,8 Mrd. Euro (2019) auf 16,5 Mrd. bis 17 Mrd. Euro steigern und strebt eine operative Marge (Ebit) von 5 bis 6 (2019: 3,6)% an. Der Nettogewinn soll in diesem Zeitraum von 0,3 Mrd. auf 0,6 Mrd. bis 0,8 Mrd. Euro wachsen. Außerdem wird ein freier Cash-flow von 500 (30) Mill. Euro angepeilt.

Laut Chairman Suzanne Heywood haben die beiden Konzerne getrennt bessere Zukunftsperspektiven. Kundenbedürfnisse und Anforderungen an die Produkte seien völlig unterschiedlich. Die Iveco Group steht für etwa 12 Mrd. von 26 Mrd. Euro Umsatz des bisherigen Gesamtkonzerns (Zahlen von 2019) und 33500 Mitarbeiter in 36 Ländern. Sie umfasst neben der Antriebssparte FPT Industrial, leichte Nutzfahrzeuge wie den Transporter Daily, mittelschwere und schwere Lastkraftwagen, Busse der Marken Heuliez und Iveco, Finanzdienstleistungen, Feu­erwehrfahrzeuge (Magirus) und Militärfahrzeuge.

Die CNH-Industrial-Aktionäre erhalten für fünf Papiere einen Anteilschein der neuen Iveco Group. Formal soll über die Abtrennung der „On-Highway-Sparte“ eine außerordentliche CNH-Hauptversammlung am 23. Dezember entscheiden. Großaktionär wird, wie bei CNH Industrial, die börsennotierte Holding Exor sein, die 26,9% der CNH- und der Iveco-Group-Anteile halten wird. Für 2022 ist keine Dividendenzahlung vorgesehen.

Schwachpunkt des Konzerns ist seine Ausrichtung auf Europa. 78% der Erlöse stammen aus Europa, 6% aus Südamerika. Über eine starke Marktposition in Europa verfügt Iveco bei leichten Nutzfahrzeugen, die ein Viertel zum Umsatz beitragen, und bei Bussen. 28% der Erlöse werden mit mittelschweren und schweren Trucks generiert. Im Europa kommt Iveco 2021 bei leichten Nutzfahrzeugen (3,5 bis 7,49 Tonnen) auf einen Marktanteil von 11,5% und bei Fahrzeugen über 7,5 Tonnen auf 8,4%. Busse steuern 14% zum Erlös bei, Feuerwehrfahrzeuge 7%.