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KAP greift nach israelischem Folienhersteller

Die Industrieholding verhandelt mit einem Kibbuz und einem Finanzinvestor über den Erwerb der Haogenplast.

KAP greift nach israelischem Folienhersteller

swa Frankfurt – Die Industrieholding KAP will sich mit einer Akquisition im Foliengeschäft verstärken. Das Unternehmen befinde sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit den Eigentümern der israelischen Haogenplast Ltd., heißt es in einer Pressemitteilung. Der Kaufpreis (Enterprise Value) von Haogenplast soll zum Abschluss der Transaktion umgerechnet 43 Mill. Euro betragen. Damit ergebe sich ein Multiple bezogen auf das erwartete operative Ergebnis (Ebitda) für 2021 von rund 4,8 – dabei seien die erwarteten Synergien nicht einbezogen. Mit einem Vertragsabschluss rechnet KAP noch im laufenden Jahr.

Haogenplast sei auf die Entwicklung und Herstellung von hochwertigen Vinylprodukten spezialisiert und dabei fokussiert auf die Herstellung von Folien für Schwimmbecken, Fensterlaminate und industrielle wetterfeste Dachabdeckungen, die vor allem im Bauwesen eingesetzt werden. Bei den aktuellen Eigentümern handele es sich um das in Zen­tralisrael ansässige Kibbuz Haogen (60%) und den Private-Equity-Investor Lahav Fund aus Tel Aviv (40%). „Der geplante Erwerb reflektiert den strategischen Fokus der KAP-Gruppe auf wachstumsstarke Industrieunternehmen in attraktiven Nischenmärkten und würde ihre führende Marktposition im Segment flexible films deutlich erweitern“, betont das Management. KAP ist zu 45,5% im Besitz des Finanzinvestores Carlyle.

Die 1952 gegründete Haogenplast sei hochprofitabel, beliefere einen weltweiten Kundenkreis und peile mit 150 Mitarbeitern 2021 einen Umsatz von 50 Mill. Euro an. Das Unternehmen sei in den vergangenen Jahren durchweg überproportional gewachsen.

KAP hatte für die ersten neun Monate im fortgeführten Geschäft einen Umsatzanstieg um 9% auf 266 Mill. Euro gemeldet. Das Ebitda kam im Konzern um 4,8% auf 28,6 Mill. Euro voran, bereinigt um Einmal- und Sondereffekte war ein Ergebnisplus von 12,8% auf 30,0 Mill. Euro genannt worden.