Familienunternehmen

Marcegaglia plant Akqui­sitionen

Die Unternehmensgruppe Marcegaglia steuert auf ein Rekordergebnis zu. Antonio Marcegaglia, der den diversifizierten Konzern mit Schwerpunkt Stahlherstellung zusammen mit seiner Schwester Emma leitet, sagte, er erwarte für 2021 Rekordzahlen und...

Marcegaglia plant Akqui­sitionen

bl Mailand

Die Unternehmensgruppe Marcegaglia steuert auf ein Rekordergebnis zu. Antonio Marcegaglia, der den diversifizierten Konzern mit Schwerpunkt Stahlherstellung zusammen mit seiner Schwester Emma leitet, sagte, er erwarte für 2021 Rekordzahlen und Erlöse von 7,5 Mrd. Euro. Hauptgründe für die positive Entwicklung seien die gute Konjunktur und ein positiver Verkaufsmix.

Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 56% auf 3,6 Mrd. Euro. Das Bruttobetriebsergebnis des Familienkonzerns aus der Nähe von Mantua (zwischen Mailand und Venedig gelegen) lag bei 303 Mill. Euro und damit über dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des Gesamtjahres 2020. Marcegaglia ist auch im Hinblick auf die Marge auf Rekordkurs.

Bei Thyssen leer ausgegangen

Marcegaglia, die auch im Immobilien- und Tourismussektor tätig ist, hatte sich um einen Zuschlag für die italienische Thyssenkrupp-Stahlsparte AST (Terni) beworben, hatte aber gegenüber dem nationalen Konkurrenten Arvedi das Nachsehen. Antonio Marcegaglia sieht das nicht als Rückschlag. „Wir haben andere Optionen“, sagt er. Er peile Akquisitionen im In- und Ausland an, die auch den Charakter des Unternehmens verändern könnten, etwa durch ein Bündnis oder eine Fusion mit einem großen Player – „womöglich schon bald“. Erst vor wenigen Monaten ist Marcegaglia beim schwedischen Start-up H2 Green Steel eingestiegen, das von 2024 an in Nordschweden das erste CO2-emissionsfreie Stahlwerk in Betrieb nehmen will. Seine Schwester Emma warnt davor, komplexe Klimafragen mit simplifizierenden Rezepten lösen zu wollen. Das könne negative Auswirkungen auf Unternehmen und die Umwelt haben. Statt ideologisch vorzugehen, seien Pragmatismus und technologische Neutralität nötig, sagte sie dem „Corriere della Sera“.

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