Chipindustrie

Nachfrageschwäche drückt Siltronic

Für den Waferhersteller Siltronic ist die Geschäftslage weiterhin angespannt. Der Zulieferer für die Chipindustrie rechnet 2023 mit einem Umsatz- und Margenrückgang. Die Geschäftsführung konkretisierte ihre Prognose.

Nachfrageschwäche drückt Siltronic

Absatzflaute dämpft Siltronic

sck München

Der Waferhersteller Siltronic rechnet zwar auch in den kommenden Monaten mit einer Nachfrage- und Absatzschwäche, geht aber von stabilen Verkaufspreisen aus. Insbesondere Bestandskorrekturen bei den Chipherstellern prägen nach Unternehmensangaben weiterhin das Bild. In einer Telefonkonferenz mit Analysten berichtete Vorstandschef Michael Heckmeier, dass Speicherchiphersteller relativ spät damit begonnen hätten, ihre Lagerbestände abzubauen. Diese dürfte bis ins kommende Jahr andauern. Bei Logikchips und Leistungshalbleitern sei die Situation entspannter.

Die Anleger reagierten auf den Geschäftsausblick zunächst vergrätzt. Die Aktie des SDax-Mitglieds verlor im Xetra-Handel bis zu 5,4% an Wert, machte die Kursverluste im weiteren Tagesverlauf aber wett und notierte danach zeitweise mit 76,30 Euro geringfügig im Plus. Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie ist mit 30,8% größer Einzelaktionär.

Nach einem schwachen ersten Halbjahr 2023 ist für die Geschäftsleitung die weitere Entwicklung bis Jahresende besser vorhersehbar. Für das laufende Jahr rechnet Siltronic mit einem Umsatzrückgang in einer Spanne von 14% bis 19%. Die operative Umsatzrendite wird zwischen 26% und 30% erwartet. 2022 lag diese noch bei sehr hohen 37,2%. Von Januar bis Juni schrumpften die Erlöse um 6% auf 808 Mill. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging um 27% auf 244 Mill. Euro zurück. Entsprechend fiel die Marge mit 30,2 (i.V. 38,8)% deutlich geringer aus.