Energieversorger

Naturgy hat vorgesorgt

Der spanische Energieversorger Naturgy erwartet keine Versorgungsengpässe durch die Schließung einer wichtigen Gaspipeline in Nordafrika. Die algerische Regierung hatte zum 31. Oktober den Vertrag mit dem benachbarten Marokko für die Durchleitung...

Naturgy hat vorgesorgt

ths Madrid

Der spanische Energieversorger Naturgy erwartet keine Versorgungsengpässe durch die Schließung einer wichtigen Gaspipeline in Nordafrika. Die algerische Regierung hatte zum 31. Oktober den Vertrag mit dem benachbarten Marokko für die Durchleitung von Gaslieferungen nach Spanien wegen diplomatischer Spannungen beendet. Naturgy hat einen langjährigen Liefervertrag mit der staatlichen algerischen Sonatrach. Man habe die Situation vorhergesehen und daher ausreichend Gasreserven für den Winter gebildet, versicherte das Unternehmen bei der Vorlage der Quartalszahlen. Außerdem soll der Ausbau einer anderen Pipeline, die von Algerien durch das Mittelmeer direkt nach Spanien führt, bis Ende des Jahres fertig sein.

Das Geschäft von Naturgy hat sich zuletzt erholt, ist aber vom Vorkrisenniveau weit entfernt. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) in den ersten neun Monaten entsprach mit 2,6 Mrd. Euro etwa dem vom Vorjahr, 2019 waren es jedoch noch 3 Mrd. Euro. Naturgy schrieb bis September einen Gewinn von 777 Mill. Euro, ein Plus von knapp 60%, was jedoch auch auf Verkäufe in Chile und Ägypten zurückging.

In der Debatte um die stark gestiegenen Strompreise kündigte Naturgy an, den Haushalten für drei Jahre einen Festpreis von 65 Euro pro Megawattstunde zu bieten. Die Marktpreise liegen in Spanien seit Wochen bei etwa 200 Euro pro MWh.