Batterierecycling

Redwood Materials entert den deutschen Markt

Das US-Einhorn, das sich auf die Wiederaufbereitung von Batteriematerial spezialisiert hat, wittert nicht nur im Heimatmarkt, sondern auch in Europa große Wachstumschancen. Mit einer Übernahme in Deutschland ist dem Start-up nun ein erster Meilenstein bei der Expansion auf den alten Kontinent gelungen.

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US-Batterierecycling-Start-up kauft Redux aus Bremerhaven

kro Frankfurt

Das auf Batterierecycling spezialisierte US-Start-up Redwood Materials, das Ende August in einer Finanzierungsrunde mehr als 1 Mrd. Dollar eingesammelt hat, expandiert mit einer Übernahme nach Deutschland. Für eine nicht genannte Summe hat das 2017 von Tesla-Mitgründer J.B. Straubel gestartete Unternehmen die Redux Recycling GmbH aus Bremerhaven gekauft, wie es am Dienstag mitteilte. Verkäuferin ist die österreichische Saubermacher AG, die im Zuge der Transaktion eine strategische Partnerschaft mit Redwood Materials eingegangen ist. Bei Redux handelt es sich den Angaben zufolge um den europaweit führenden Lithium-Ionen-Batterierecycler. Mit dem Kauf positioniere Redwood sich als Schlüsselfigur im schnell wachsenden europäischen Markt für Batterierecycling und Batteriematerial.

Experten rechnen in dem Bereich durch die zunehmende Verbreitung batterieelektrischer Fahrzeuge mit einer hohen Dynamik: Laut einer 2021 veröffentlichten Studie der Impuls-Stiftung, die sich als Thinktank für den Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau versteht, könnte das Volumen an zu recycelnden Lithium-Ionen-Altbatterien und Batteriekomponenten ab 2030 in Europa etwa 230 Kilotonnen pro Jahr und ab 2040 etwa 1.500 Kilotonnen pro Jahr ausmachen. Für die Recyclingindustrie würde das ein jährliches Wachstum von mehr als 30% in den nächsten Jahren bedeuten.

Günstige Lage

Redwood Materials arbeitet seit gut eineinhalb Jahren daran, in Europa Fuß zu fassen. Mit der Übernahme von Redux hat das Start-up nun seinen ersten operativen Standort auf dem Kontinent. In dem Werk in Bremerhaven können pro Jahr 10.000 Tonnen an Batteriematerial von Elektroautos, Elektrofahrrädern, stationären Speichersystemen sowie von Elektronikgeräten verarbeitet werden. Dabei hat sich Redwood auch aus logistischen Gründen für Redux entschieden, liegt die Anlage doch in unmittelbarer Nähe zu einem der größten Auto-Terminals der Welt. Dadurch könne man E-Auto-Batterien und -packs vom gesamten Kontinent recyceln und veredeln, so das Start-up.

Bei seiner milliardenschweren Series-D-Finanzierungsrunde war Redwood Materials zuletzt laut Medienberichten mit mehr als 5 Mrd. Dollar bewertet worden. An der Runde hatten sich unter anderem Goldman Sachs und die kalifornische Capricorn Investment Group als Hauptinvestoren beteiligt. Im Februar hatte Redwood zudem vom US-Energieministerium ein 2 Mrd. Dollar schweres Darlehen zur Stärkung der heimischen Batterieproduktion erhalten.

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