Pay-TV

Sky will größter Partner der Bundesliga bleiben

Der Pay-TV-Sender Sky will seine Position bei der nächsten Auktion der Übertragungsrecht verteidigen. Mit dieser Aussage tritt Charly Classen, Sportchef von Sky in Deutschland, anderslautenden Gerüchten entgegen.

Sky will größter Partner der Bundesliga bleiben

Sky will bei der nächsten Rechteauktion der Fußball-Bundesliga wieder um die wichtigsten Live-Rechte mitbieten. "Sky und die DFL, die Bundesliga, arbeiten seit 30 Jahren zusammen. Wir sind ihr größter Partner und wollen ihr größter Partner bleiben", sagte der Sportchef von Sky in Deutschland, Charly Classen, der Nachrichtenagentur Reuters. Sky überträgt derzeit die Samstagsspiele der Bundesliga live, am Freitag und Sonntag hält der Streaming-Konkurrent DAZN die Übertragungsrechte. Das Rechtepaket für die vier Jahre von der Saison 2025/26 an wird im Frühjahr neu ausgeschrieben, die Vergabe soll noch vor der Europameisterschaft im Juni über die Bühne gehen.

Der Sender gehört seit fünf Jahren dem US-Kabelanbieter Comcast und schreibt in Deutschland und Italien Verluste. Das hatte Fragen aufgeworfen, ob und in welchem Umfang der Bezahlfernsehsender für die Bundesliga bieten wolle. Laut Insidern hatte Comcast im Sommer einen Verkauf von Sky Deutschland ausgelotet und war sogar dazu bereit, dem Interessenten ProSiebenSat.1 eine Mitgift zu geben.

Ausschreibung startet rund um Ostern

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) muss bei der Ausschreibung 2024 darum kämpfen, dass ihre TV-Rechte-Einahmen nicht deutlich geringer ausfallen als die 4,4 Mrd. Euro, die sie vor drei Jahren ausverhandelt hatte. Die Ausschreibung dürfte um Ostern starten. Classen gab sich gelassen zu Berichten, wonach neue Interessenten wie Amazon Prime oder andere Streaming-Anbieter in die Rechteauktion der Bundesliga einsteigen könnten. "Wettbewerb ist nichts Neues", sagte er. "Wettbewerb um Sportrechte hat es immer gegeben, und es wird ihn immer geben. Es gibt wenig, was die emotionale Kraft des Sports hat."

Sky fordert mehr Zugang zu Sportlern

Sky pocht aber auf neue Formate und mehr Zugang zu den Sportlern, um neue Fans zum Abschluss eines Pay-TV-Abonnements zu bewegen. "Die Zahl der Leute, die Fußball abonnieren, wächst nicht deutlich. Deshalb wollen wir den nächsten Schritt gehen", sagte Classen. Auf das Geschehen auf dem Rasen habe man keinen Einfluss. "Aber was wir beeinflussen können, ist, wie wir die Geschichte erzählen können. Da ist Fußball manchmal ein bisschen zu distanziert und restriktiv." Die DFL hat schon Bereitschaft dazu signalisiert, bei Trainern und Spielern ist das allerdings noch umstritten.

Der Sky-Sportchef verweist auf die Formel 1, wo die Fahrer noch kurz vor dem Start interviewt werden können, oder die US-Sportarten, die Fernsehteams Zugang zur Kabine gewähren. "Mehr Zugang während der Woche, vor den Spielen. Bessere Wege, um die Spannung aufzubauen", forderte Classen. "Können wir Einblick in die Kabine bekommen. Für mich ist das ein Symbol dafür, wo die echte Emotion passiert."