Nach IBM-Transaktion

Software AG soll weitere Verkäufe ausloten

Das Kerngeschäft hat die Software AG bereits an IBM verkauft. Nun sollen einem Bericht zufolge weitere Einheiten folgen. Das Unternehmen schweigt bisher.

Software AG soll weitere Verkäufe ausloten

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weitere Verkäufe ausloten

Silver Lake erhöht bei Zerschlagung das Tempo

Reuters/sar/hei Berlin

Silver Lake treibt die Zerschlagung der Software AG im Rekordtempo voran. Noch vor Ablauf der Delisting-Offerte, die der auf den Technologiesektor spezialisierte US-Finanzinvestor am 18. Dezember zu 32 Euro lancierte, schiebt die einst zweitgrößte deutsche Softwarefirma nach dem Verkauf zweier Kern-Sparten an den US-Konzern IBM weitere Aktivitäten auf die Rampe. Wie das Handelsblatt erfahren haben will, sollen nun die Sparten Trend Miner (Datenanalyse für die Industrie) und Cumulocity (Internet of Things-Software) abgestoßen werden. Zudem würden Optionen für Alfabet, eine Software zur Unternehmensarchitektur-Visualisierung, geprüft. Im Frühjahr dürfte eine Auktion für die Tochter Aris (Software für Prozess-Visualisierung) vorbereitet werden, heißt es weiter unter Berufung auf Finanzkreise. Die Software AG selbst wollte auf Anfrage keinen Kommentar abgeben.

Software AG behält Datenbankgeschäft

Silver Lake hatte im Herbst die Übernahme der Mehrheit an der Software AG für 3,2 Mrd. Euro (einschließlich Schulden) abgeschlossen und angekündigt, das Unternehmen von der Börse nehmen zu wollen. Allein mit dem Verkauf von Streamsets und Webmethods, die die Software AG selbst einst für jeweils rund eine halbe Mrd. Euro übernommen hatte, an IBM für 2,1 Mrd. Euro hat der Finanzinvestor bereits das Gros seines Einsatzes wieder reingeholt.

Bei der Software AG bleibt das Datenbankgeschäft Adabas & Natural (A&N). Dieses gilt eigentlich als perspektivisch rückläufiges Altgeschäft, hat in den letzten Jahren aber immer wieder für positive Überraschungen gesorgt. Im ersten Halbjahr 2023 betrug der Umsatz von A&N 123 Mill. Euro, im zweiten Quartal gelang ein Umsatzsprung um fast die Hälfte.

Dagegen hatte die als Wachstumsgeschäfte apostrophierten Aktivitäten, zuletzt unter Digital Business Platform gruppiert, von denen sich das Unternehmen nun sukzessive trennt, wiederholt stark enttäuscht, so dass die Software AG als Ganze über Jahre kaum voran kam.