Trübes Umfeld, stolze Gewinne

Freshfields legt deutlich zu - Clifford Chance trotz Rückgang vorne - Norton Rose wächst in Deutschland

Trübes Umfeld, stolze Gewinne

wb Frankfurt – Auch wenn das Transaktionsgeschäft weit von früheren Höhen entfernt ist, laufen die Geschäfte der großen Anwaltssozietäten nicht schlecht. Und angesichts von Gewinnen je Partner von 1 Mill. Pfund und mehr im Jahr dürfte bei manchem Mandanten in der Industrie erneut überlegt werden, ob sich die Kosten der Beratung nicht noch drücken ließen.Vier der fünf “Magic Circle”-Kanzleien aus London haben ihre Umsätze und Gewinne für den Ende April abgelaufenen Turnus bisher veröffentlicht, lediglich die hierzulande weniger aktive Slaughter & May steht noch aus. Demnach hat Clifford Chance global bei den Einnahmen leicht Federn lassen müssen, was mit Wechselkursentwicklung erklärt wird. Der Gewinn je Partner sank allerdings um 9 % auf 1 Mill. Pfund bei einem Vorsteuerergebnis von 404 Mill. Pfund (493 Mill. Euro). Hierzulande verbuchte die Kanzlei einen Rückgang von 4,5 % auf 189 Mill. Euro. Linklaters nahm 1,19 Mrd. Pfund ein, der Gewinn je Partner wuchs auf 1,31 Mill. Pfund bei einem Resultat vor Steuern von 522 Mill. Pfund (plus 1,6 %). Zahlen zum deutschen Markt werden nicht veröffentlicht. Allen & Overy kam wie gemeldet im Umsatz leicht auf 1,19 Mrd. Pfund voran. Der Gewinn vor Steuern und Einmaleffekten legte um 2,2 % auf 497 Mill. Pfund zu, der Gewinn je Equity-Partner verharrte bei 1,1 Mill. Pfund. Den stärksten Schub weist nach Jahren des Rückgangs und der Stagnation Freshfields Bruckhaus Deringer auf, wo der Umsatz um 7,2 % auf 1,22 Mrd. Pfund anzog und der Gewinn je Equity-Partner mit 7,6 % noch etwas stärker kletterte. Verdient wurden je Partner 1,39 Mill. Pfund, insgesamt mit 548 Mill. Pfund 2,4 % mehr als zuvor.Unter den nicht zur Londoner Crème de la Crème zählenden Häusern haben Norton Rose Fulbright, die eine Fusion hinter sich hat, und Ashurst ihre Zahlen genannt. Norton Rose nahm global 1,33 (i. V. 1,32) Mrd. Dollar ein. Dies bezieht sich auf 2012/2013, also die Zeit vor dem Zusammenschluss mit Fulbright & Jaworski (Anfang Juni 2013). Hierzulande legte die Kanzlei ohne größere personelle Veränderungen deutlich um knapp ein Fünftel auf 47,8 Mill. Euro zu. Dieses Volumen verteilt sich auf Unternehmen (50 %), Bankrecht (30 %) sowie Streitigkeiten und Arbeitsrecht mit 20 %.Ashurst steigerte den Umsatz leicht auf 32 Mill. Pfund, wobei der Gewinn je Partner von 0,77 Mill. auf 0,68 Mill. Pfund fiel. Netto wurden 105 (112) Mill. Pfund verdient.