Bargeldlose Bezahlmethoden verändern das Trinkgeldverhalten

Bargeldlose Bezahlmethoden verändern das Trinkgeldverhalten

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Bank Cler AG / Schlagwort(e): Sonstige

Bargeldlose Bezahlmethoden verändern das Trinkgeldverhalten

24.06.2025 / 07:00 CET/CEST

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Trinkgeld bleibt ein fester Bestandteil des Restaurantbesuchs in der Schweiz

- auch in Zeiten von steigenden Preisen und digitaler Bezahlung. Die neuste

Studie, welche die ZHAW School of Management and Law im Auftrag der Bank

Cler durchgeführt hat, zeigt ein verändertes Verhalten bei der

Trinkgeldvergabe. Die Mehrheit der Gäste gibt im bedienten Restaurant auch

heute noch meistens oder immer Trinkgeld - doch wie, wie viel und in welcher

Form, hat sich im Zuge der Digitalisierung deutlich gewandelt. Bargeld

dominiert beim Trinkgeld zwar weiterhin, verliert aber an Relevanz, vor

allem bei jüngeren Gästen. Gleichzeitig wächst die Bedeutung von digitalen

Bezahlmethoden.

Bargeld dominiert - trotz digitalem Bezahlen

69% der Gäste geben ihr Trinkgeld bevorzugt in bar. Besonders auffällig:

Auch mehr als die Hälfte derjenigen, welche die Rechnung mit Karte oder

mobil bezahlen, geben das Trinkgeld dennoch in bar. Die Debitkarte wird von

16%, die Kreditkarte von 10% und mobile Zahlungsmethoden wie Smartphone oder

Smartwatch von 4% für das Trinkgeld genutzt. Für 27% der Befragten ist bei

der Wahl des Zahlungsmittels entscheidend, dass der Betrag direkt bei der

Serviceperson ankommt. Dieses Bedürfnis nach Kontrolle und Transparenz ist

im bargeldlosen Kontext besonders ausgeprägt, da viele befürchten, da

bargeldloses Trinkgeld nicht fair verteilt oder gar vom Betrieb einbehalten

wird.

Regional zeigen sich Unterschiede: In der italienischen Schweiz liegt der

Bargeldanteil beim Trinkgeld bei 82%, in der Deutschschweiz bei 67%. Auch

ältere Personen greifen häufiger zu Bargeld - und Frauen mehr als Männer.

Jüngere Generation gibt weniger - aus finanziellen Gründen

Während 72% der über 50-Jährigen angeben, immer oder meistens Trinkgeld zu

geben, sind es bei den 18- bis 29-Jährigen nur 43%. Weitere 26% dieser

Altersgruppe geben selten oder nie Trinkgeld. Die häufigsten Gründe sind die

bereits hohen Preise in Restaurants (22%) und geringe finanzielle Mittel

(18%).

Dennoch zeigt sich ein differenziertes Bild: Etwa ein Drittel der 18- bi

29-Jährigen gibt heute mehr Trinkgeld als noch vor einigen Jahren, etwa weil

sich die eigenen finanziellen Möglichkeiten verbessert haben (26%) oder die

Wertschätzung für den Service gestiegen ist (20%).

«Das Ergebnis macht deutlich, dass die Zurückhaltung der jüngeren Generation

beim Trinkgeld oft mit ihren finanziellen Möglichkeiten zusammenhängt und

nicht auf ein anderes Verständnis von Serviceentlohnung oder Wertschätzung»,

so CEO Samuel Meyer.

Regionale Unterschiede und situatives Verhalten bei der Höhe des Trinkgeld

Nach einem zufriedenstellenden Besuch in einem bedienten Restaurant geben

31% ca. 5%, 28% rund 10% des Rechnungsbetrags als Trinkgeld. In der

Deutschschweiz liegt das Trinkgeld bei den Meisten zwischen 5% und 10%, in

der Romandie und im Tessin orientiert man sich stärker in Richtung 5%. Mehr

als ein Viertel gibt an, dass sie sich beim Trinkgeld nicht an einem fixen

Prozentsatz orientieren und stattdessen situativ entscheiden. Interessant

ist, dass ein Drittel der Gäste in bar tendenziell mehr Trinkgeld gibt, nur

8% sind bei bargeldloser Zahlung grosszügiger.

Bargeldloses Trinkgeld: Gäste wollen Freiheit statt Vorschläge

Mit dem Rückgang des Bargelds gewinnt der Prozess des bargeldlosen

Trinkgeldgebens zunehmend an Bedeutung. Die beliebteste Methode ist jene,

bei der die Gäste einen Gesamtbetrag inklusive Trinkgeld nennen, den da

Servicepersonal am Terminal eingibt - 75% der Befragten bewerten diese

Vorgehen positiv. Dies könnte mitunter auf die Vertrautheit mit diesem

Prozess zurückgeführt werden. Weniger gut kommen vordefinierte

Prozentvorschläge an Kartenterminals an. 62% Prozent bewerten diese negativ,

vor allem, weil sie das Trinkgeld nicht in Prozent bestimmen wollen oder

sich durch die Vorschläge bevormundet fühlen. Besonders kritisch wird auch

die direkte Nachfrage nach Trinkgeld durch das Personal gesehen - sie erhält

die tiefsten Zustimmungswerte aller getesteten Varianten. «Trinkgeld mu

freiwillig bleiben - auch bargeldlos», betont CEO Samuel Meyer. «Wenn Gäste

sich gedrängt fühlen, verlieren sie das gute Gefühl beim Geben von

Trinkgeld.»

Fazit: Digitalisierung als Chance - wenn sie den Menschen im Blick behält

Die Studie zeigt: Trinkgeld in der Schweiz ist weit mehr als eine

freiwillige finanzielle Anerkennung für guten Service - es bleibt ein fest

verankerter Bestandteil sozialer Normen und Ausdruck von Wertschätzung.

«Wichtig ist, dass die Prozesse der Trinkgeldvergabe einfach und transparent

sind. Bargeld bleibt zwar prägend, aber bargeldlose Optionen gewinnen an

Bedeutung,» unterstreicht Samuel Meyer. Gleichzeitig verändern sich

Erwartungen: Gäste wollen frei entscheiden, wie und wie viel sie geben -

ohne Druck oder Automatismen.

Für Gastronomiebetriebe und Zahlungsanbieter bedeutet das: Digitale Lösungen

müssen auf die Bedürfnisse der Gäste ausgerichtet sein - mit Fokus auf

Freiwilligkeit, Kontrolle und Einfachheit. Dann kann die Digitalisierung

nicht nur Prozesse verbessern, sondern auch die Motivation zur Trinkgeldgabe

stärken.

Wie viel Trinkgeld im Ausland üblich ist, hat die Bank Cler in ihrem

Trinkgeld-Knigge ausführlich aufgelistet: cler.ch/trinkgeld.

Details zur Umfrage

Die Umfrage ist repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung und wurde durch

die ZHAW unter der Leitung von Dr. Marcel Stadelmann im Auftrag der Bank

Cler durchgeführt. Für die vorliegende Studie wurden im April 2025 1 000

Personen im Alter zwischen 18 und 81 Jahren, wohnhaft in der deutsch-,

französisch- und italienischsprachigen Schweiz, über das Online-Panel

„meinungsplatz.ch“ zum Thema Trinkgeld in bedienten Restaurants befragt. Bei

der Auswertung nach Alter wurde in drei Kategorien unterteilt: 18-29 Jahre,

30-49 Jahre sowie 50 Jahre und älter.

Weitere Auskünfte erteilt:

Natalie Waltmann

Leiterin Kommunikation

Bank Cler AG, CEO Office

Telefon: +41 (0)61 286 26 03

E-mail: natalie.waltmann@cler.ch

Kurzprofil

Die Bank Cler AG ist eine Schweizer Bank mit Hauptsitz in Basel, die ihr

Angebot auf die Bedürfnisse von Privat- und Immobilienkunden sowie auf da

Private Banking ausrichtet. „Cler“ kommt aus dem Rätoromanischen und steht

für klar, hell, deutlich. Der Name ist Programm: Die Bank Cler macht da

Bankgeschäft einfach und verständlich und berät auf Augenhöhe. Sie ist in

allen Sprachregionen mit Geschäftsstellen vertreten. Zudem hat die Bank Cler

mit „Zak“ die erste Schweizer Neobanking-App auf den Markt gebracht. Die

Bank Cler ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Basler Kantonalbank.

Wichtige Daten und Download

Auf der Website www.cler.ch sind Medienmitteilungen ( direkter Link) sowie

aktuelle Informationen ab Publikationsdatum abrufbar. Diese beinhalten unter

anderem weitere Angaben zur Geschäftstätigkeit und -entwicklung.

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Ende der Medienmitteilungen

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Sprache: Deutsch

Unternehmen: Bank Cler AG

Aeschenplatz 3

4002 Basel

Schweiz

Internet: www.cler.ch

ISIN: CH0373476040, CH0419041139, CH0563348728

Börsen: SIX Swiss Exchange

EQS News ID: 2159304

Ende der Mitteilung EQS News-Service

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