Devisen: Euro kaum bewegt zum US-Dollar - Schweizer Franken und Yen unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro <EU0009652759> zum US-Dollar hat sich am Donnerstag nur wenig verändert. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung nach einigen kleinen Schwankungen zuletzt zu 1,1289 Dollar gehandelt und damit geringfügig unter dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,1360 Dollar festgesetzt.
Am Mittwochabend hatte der Euro mit leichten Verlusten auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed und Äußerungen ihres Vorsitzenden Jerome Powell reagiert. Die Fed setzt angesichts der aggressiven Zollpolitik von Präsident Donald Trump auf Abwarten und will sich nicht auf baldige Zinssenkungen festlegen. „Wir müssen abwarten, wie sich die Lage entwickelt“, sagte Fed-Chef Jerome Powell auf die Frage eines Reporters, ob die Notenbank in diesem Jahr überhaupt die Zinsen senken sollte.
Fachleute gehen mittlerweile davon aus, dass die Fed den Leitzins frühestens im Herbst antasten dürfte. Einige sehen überhaupt keine Bewegung im laufenden Jahr. Diese Perspektive stützte den Dollar gegenüber allen anderen wichtigen Währungen.
Auffällig waren derweil Verluste bei den als Zufluchtsorte in unsicheren Zeiten oft gefragten Währungen Schweizer Franken und japanischer Yen. Sie litten zudem unter der Aussicht auf eine weitere Entspannung im Handelskonflikt. So kündigte US-Präsident Donald Trump ein „bedeutendes“ Handelsabkommen mit einem „großen und hoch angesehenen Land“ an. Berichten zufolge soll es Großbritannien sein. Zuvor hatte bereits die Ankündigung erster Gespräche mit der chinesischen Regierung für Erleichterung gesorgt.
Am frühen Nachmittag rückt noch der Zinsentscheid der britischen Notenbank in den Fokus. Die Bank of England (BoE) dürfte Experten zufolge in dieser Woche die einzige Notenbank sein, die ihre Zinsen senkt. Zuvor hatten sich neben der Fed nun auch die schwedischen und die norwegischen Währungshüter erst einmal fürs Stillhalten entschieden. Der geldpolitische Ausschuss der BoE habe seinen Ton deutlich geändert, nachdem der zollbedingte Stress die europäischen Wachstumserwartungen im April geschmälert habe, schrieb Analyst Geoff Yu von der Bank of New York Mellon./la/jsl/mi