EU-Auflage: Uniper verkauft Anteil an lettischem Versorgungsunternehmen
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper trennt sich von seiner Beteiligung an dem lettischen Versorgungsunternehmen Latvijas Gaze. Der Anteil von 18,26 Prozent sei an Energy Investments SIA verkauft worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. Latvijas Gaze ist vor allem im Erdgashandel tätig sowie im Verkauf an Verbraucher in der baltischen Region, hauptsächlich in Lettland.
Im Geschäftsbericht 2024 veranschlagte Uniper für die Beteiligung erfolgsneutral 19 Millionen Euro. Es handelte sich nach Angaben des Düsseldorfer Konzerns um eine nicht strategische Minderheitsbeteiligung. Diese zu veräußern, war eine beihilferechtliche Auflage der EU-Kommission an Uniper.
Uniper war 2022 in Schieflage geraten, weil Russland nach dem Angriff auf die Ukraine seine Gaslieferungen erst verringerte und dann einstellte. Die Gas-Ersatzbeschaffungen kosteten Milliarden. Damit Uniper nicht in die Knie ging, zahlte Deutschland Beihilfen von rund 13,5 Milliarden Euro und wurde mit über 99 Prozent Mehrheitseigentümerin. Die EU-Kommission hatte die Genehmigung an eine Reihe von Auflagen geknüpft. Dazu gehört auch der Verkauf von Beteiligungen bis Ende 2026.
Davon stehen nach Angaben von Uniper noch eine Handvoll von Veräußerungen aus: Für das Steinkohlekraftwerk Datteln und das deutsche Fernwärmegeschäft laufen die Verkaufsprozesse. Außerdem muss Uniper sich noch von seiner 20-prozentigen Beteiligung an der OPAL-Pipeline trennen, die die Ostsee-Pipeline Nordstream 1 mit dem europäischen Erdgasnetz verbindet, sowie vom internationalen Helium-Geschäft und der Mehrheitsbeteiligung am russischen Unipro-Geschäft./lew/mne/jha/