ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Moderate Gewinne - US-Arbeitsmarktbericht stützt
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Der US-Arbeitsmarktbericht ist am Freitag an den zuvor lethargischen Europas Handelsplätzen auf ein positives Echo gestoßen. Die Kursgewinne fielen allerdings deutlich bescheidener aus als an den New Yorker Börsen.
Der EuroStoxx 50 <EU0009658145> schloss 0,36 Prozent fester mit 5.430,17 Punkten. Damit schraubte der Leitindex der Eurozone sein Wochenplus auf 1,2 Prozent hoch. Für den Schweizer SMI <CH0009980894> ging es am Freitag um 0,39 Prozent auf 12.366,17 Zähler nach oben. Der britische FTSE 100 <GB0001383545> gewann 0,30 Prozent auf 8.837,91 Punkte.
Der amerikanische Arbeitsmarkt hat sich im Mai trotz der Verunsicherung durch die Zollpolitik der US-Regierung solide präsentiert. Es wurden mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Allerdings wurde die Werte für März und April deutlich nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote blieb im vergangenen Monat stabil, während die Stundenlöhne stärker als erwartet zulegten.
Die Investoren seien erleichtert, dass die neu geschaffenen Stellen positiv überrascht hätten, kommentierte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Die gestiegenen Stundenlöhne verwiesen zwar auf potenzielle Inflationsgefahren, spiegelten jedoch auch den sehr robusten Arbeitsmarkt wider. „Derzeit überwiegen die Konjunkturerwartungen der Marktteilnehmer und weniger die Inflationsbefürchtungen“, so Lipkows Fazit zur positiven Aufnahme der Daten an der Börse.
Im marktbreiten Stoxx Europe 600 <EU0009658202> waren vor dem Wochenende Aktien aus dem Bereich Finanzdienstleistungen <EU0009658848> am meisten gefragt. Als Zugpferd erwies sich das knapp vierprozentige Kursplus von SMI-Spitzenreiter UBS <CH0244767585>.
Die schweizerische Großbank braucht zwar wegen neuer Maßnahmen zur Verbesserung der Bankenstabilität zusätzliches Kapital in Milliardenhöhe. Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) bezifferte den zusätzlichen Bedarf an hartem Eigenkapital für UBS aufgrund der neuen Bestimmungen auf Basis der aktuellen Bilanz am Freitag auf insgesamt rund 26 Milliarden US-Dollar. In vollem Umfang dürften die Bestimmungen jedoch frühestens in zehn Jahren in Kraft treten, was offenbar für Erleichterung bei den Anlegern sorgte. Zudem gibt es im Gegenzug eine gewisse Erleichterung bei den Anforderungen zum Fremdkapital.
Dagegen standen Rohstoffwerte <EU0009658624> deutlich unter Druck. Größter Verlierer im EuroStoxx 50 war Volkswagen <DE0007664039> mit minus 1,7 Prozent. Hier belastete ein Medienbericht über Investitionskürzungen./gl/he