US-Aufsicht gibt Übernahme nach Aus für Diversitätsziel frei
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der US-Telekom-Riese Verizon hat die milliardenschwere Übernahme eines Konkurrenten in den USA erst nach dem Verzicht auf Diversitäts-Initiativen bewilligt bekommen. Verizon hatte zum insgesamt rund 20 Milliarden Dollar schweren Kauf des Konkurrenten Frontier Communications im vergangenen September angesetzt.
US-Präsident Donald Trump ist auf einem Feldzug gegen Initiativen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion. In den USA sind sie unter der Abkürzung DEI (Diversity, Equity and Inclusion) bekannt. Mit den Programmen sollen benachteiligte Personengruppen gefördert werden - der Präsident und seine Republikanische Partei behaupten aber, dass dadurch andere diskriminiert würden und die Kompetenz leide.
Druck aus Washington
Der von Trump eingesetzte Chef der Telekom-Aufsicht FCC, Brendan Carr, hatte im Februar kritisiert, dass Verizon die DEI-Programme nicht entschieden genug abzuschaffen scheine. Unter anderem zeigte sich Carr empört, dass es laut einem Bericht Anti-Rassismus-Schulungen gegeben habe.
Am Donnerstag teilte Verizon nun der FCC (Federal Communications Commission) mit, dass alle Diversitäts-Programme sofort beendet würden. Am Freitag kam aus Washington grünes Licht für die Übernahme. Verizon zahlt für Frontier 9,6 Milliarden Dollar und übernimmt rund zehn Milliarden Dollar an Schulden.
T-Mobile US auch betroffen
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Übernahme in der Branche von Carr erst nach dem Ende von DEI-Programmen freigegeben wurde. So hatte Anfang April die Deutsche-Telekom-Tochter <DE0005557508> T-Mobile US <US8725901040> ihre Diversitäts-Initiativen weitgehend gestrichen. Am Tag danach genehmigte die FCC die von T-Mobile US angestrebte Übernahme des Kabelnetzbetreibers Lumos./so/DP/he