Vodafone in Deutschland unter Druck und mit Milliardenverlust
NEWBURY (dpa-AFX) - Der Telekomkonzern Vodafone kämpft in seinem größten Markt Deutschland weiter mit deutlichen Rückgängen. Konzernweit fuhren die Briten im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust ein. Unter dem Strich lag der Nettoverlust für das Geschäftsjahr 2024/25 (Ende März) bei 3,7 Milliarden Euro, wie der Konzern am Dienstag in Newbury mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Vodafone noch 1,5 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Für die Geschäfte in Deutschland und Rumänien schrieb der Konzern 4,5 Milliarden Euro ab. Vodafone leidet weiterhin vor allem unter dem Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs für TV-Kabelverträge in Deutschland.
Insgesamt stieg der Umsatz um 2 Prozent auf gut 37,4 Milliarden Euro. Dabei konnte Vodafone im Schlussquartal die wichtigen Serviceerlöse aus eigener Kraft mit 5,4 Prozent deutlicher steigern als von Experten erwartet - hierbei sind Wechselkursschwankungen sowie Zu- und Verkäufe ausgeklammert.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie nach Leasingkosten (Ebitda AL) fiel im Gesamtjahr mit einem Rückgang um 0,8 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro aber etwas schlechter als gedacht aus. Für das neue Jahr peilt Konzernchefin Margherita Della Valle einen operativen Gewinn von 11 bis 11,3 Milliarden Euro an. Das hatten Analysten in der Mitte der Spanne bisher auch so auf dem Zettel.
Dass die Briten angesichts deutlicher Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis in Deutschland überhaupt noch Zahlen in dieser Größenordnung vorweisen konnten, lag an den weiter wachsenden Geschäften in der Türkei, in Großbritannien und Afrika.
In Deutschland war ab Juli 2024 die Regelung weggefallen, mit der Vermieter die Kosten für TV-Kabelverträge über die Nebenkosten im Mietvertrag abrechnen durften. Viele Kabelkunden von Vodafone können sich seitdem frei entscheiden, wie und bei welchem Anbieter sie TV-Verträge abschließen.
Die Dividende für das vergangene Jahr soll inklusive der Schlussdividende von 2,25 Cent insgesamt 4,5 Cent je Aktie betragen - gerade einmal halb so viel wie ein Jahr zuvor. Wie bereits in Aussicht gestellt, will der Konzern nun für weitere 2 Milliarden Euro Aktien zurückkaufen, nachdem er das spanische und italienische Geschäft abgestoßen hat./men/tav/jha/